EU-Kommission stellt Testergebnisse vor Pferdefleisch in fast jedem 20. Fertigprodukt
Die EU-Kommission hat die Ergebnisse der europaweiten Tests auf Pferdefleisch in Rindfleisch-Produkten vorgestellt. Das Ergebnis: In einer von 20 Proben fanden sich Spuren von Pferde-DNA. Rückstände von Medikamenten in Pferdefleisch wurden dagegen kaum gefunden. Eine Gefahr für Verbraucher bestehe nicht.
Die EU-Kommission hat erste Ergebnisse der europaweiten Fahndung nach falsch deklariertem Pferdefleisch bekanntgegeben. Demnach wurde in 4,6 Prozent aller getesteten Fertigprodukte wie Lasagne, Hamburger oder Gulaschsuppen Pferdefleisch gefunden.
"Obwohl dies relativ wenig ist, glaube ich, dass wir weitere Maßnahmen ergreifen sollten", sagte EU-Verbraucherkommissar Tonio Borg. Seit einigen Wochen hatten die EU-Staaten Rindfleisch-Produkte verstärkt auf Spuren von Pferde-DNA getestet. Insgesamt wurden rund 7300 Gentests durchgeführt.
Menge an Phenylbutazon ungefährlich
Zudem wurde Pferdefleisch auf Phenylbutazon getestet. Rückstände des entzündungshemmenden Medikaments wurden demnach bei 0,5 Prozent der getesteten Schlachtpferde entdeckt. Es ist nicht für den Einsatz bei Tieren erlaubt, die später auf dem Teller landen sollen, da es für Menschen potenziell gefährlich ist.
Die gefundenen Mengen seien jedoch nicht besorgniserregend, so ein Sprecher von Borg. Es bestehe "keine unmittelbare Gefahr" durch das Medikament. Die Europäische Arzneimittel-Agentur und die Lebensmittelsicherheitsbehörde hatten das Risiko für die Konsumenten im Auftrag der EU-Kommission untersucht.
Die Tests hatten die EU-Staaten Mitte Februar als Reaktion auf den europaweiten Skandal um nicht-deklariertes Pferdefleisch verabredet.