Rechtsstreit in Australien Indigene gewinnen gegen Gaskonzern
Der Gaskonzern Santos will ein Gasfeld an der Küste Australiens erschließen. Bei dem Projekt seien jedoch Interessen des indigenen Munupi-Stammes vernachlässigt worden, entschied das Bundesgericht und hob die Genehmigung auf.
In Australien haben Indigene einen Rechtsstreit gegen die Erschließung eines Gasfeldes in der Timorsee an der Nordküste des Landes gewonnen. Das australische Bundesgericht wies die Berufung des Öl- und Gaskonzerns Santos gegen eine frühere Entscheidung zugunsten des Munupi-Stammes zurück.
Die Interessen der Indigenen seien bei dem Gasprojekt bislang nicht angemessen berücksichtigt worden, hieß es. Die Munupi leben auf den Tiwi-Inseln in der Timorsee, einem Nebenmeer des Indischen Ozeans.
Munupi: Gasfeld zerstört wichtige Nahrungsquellen
Der Stammesälteste Dennis Tipakalippa hatte Klage gegen Santos eingereicht. Die Erschließung des Gasfeldes zerstört ihm zufolge wichtige Nahrungsquellen im Meer und könnte die Verbindung seines Stammes zu einem spirituell bedeutsamen Gebiet beeinträchtigen. "Wir haben von Anfang bis Ende für den Schutz unseres Meereslandes gekämpft und wir werden nie aufhören zu kämpfen", sagte Tipakalippa.
Im September hob ein Gericht die Umweltgenehmigung für das Projekt des Gasunternehmens mit der Begründung auf, dass die indigenen Gemeinschaften nicht ordnungsgemäß konsultiert worden waren. Das Bundesgericht bestätigte dies nun.
Der Santos-Konzern wolle die Entscheidung jedoch nicht widerstandslos hinnehmen. Er erklärte, das Vorhaben nicht aufgeben zu wollen. Man wolle weiter davon ausgehen, das Gasfeld bis 2025 zu erschließen zu können, und werde dafür nun das Genehmigungsverfahren neu starten.