Vom Aussterben bedroht Ostsee-Schweinswal wird besser geschützt
Es gibt nur noch wenige Hundert von ihnen - nun soll ein internationales Übereinkommen die Überlebenschancen des Ostsee-Schweinswals verbessern. Es erlaubt Notfallmaßnahmen sowie Verbote zum Schutz der Tiere.
Der Ostsee-Schweinswal bekommt besseren Schutz. Er sei in den Anhang 1 des Übereinkommens zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten (CMS) aufgenommen worden, teilten Tierschutzorganisationen zu einer Entscheidung bei der CMS-Tagung im usbekischen Samarkand mit. Dadurch erhalte die Population des kleinen Wals die Einstufung als vom Aussterben bedroht und Notfallmaßnahmen zur Rettung könnten ergriffen werden.
Das Übereinkommen enthält zwei Anhänge: In Anhang 1 sind gefährdete sowie vom Aussterben bedrohte wandernde Tierarten gelistet. Für sie müssen die Länder, in denen diese Tiere vorkommen, Maßnahmen und Verbote zum Schutz ergreifen. Anhang 2 erfasst Arten, die eventuell gefährdet sind und für die eine internationale Zusammenarbeit erforderlich ist oder nützlich wäre.
Wenige Hundert Tiere in der Ostsee
Der Gewöhnliche Schweinswal (Phocoena phocoena) sei in der zentralen Ostsee und vor der Iberischen Halbinsel vom Aussterben bedroht, hieß es von den Organisationen wie der Walschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation (WDC). Die Population in der zentralen Ostsee umfasst demnach nur noch wenige Hundert Tiere.
Nun gehe es darum, dort Hindernisse für die saisonale Wanderung zu vermeiden, zu beseitigen oder zumindest zu entschärfen sowie andere Faktoren, die das Überleben der Tiere gefährden könnten, zu kontrollieren, hieß es weiter. Zu den Hauptbedrohungen zählt neben Unterwasserlärm und Umweltverschmutzung demnach, dass die Tiere als Beifang sterben.
Weltnaturschutzunion sieht Gefährdung
Der Gewöhnliche Schweinswal ist eine der kleinsten Arten innerhalb der Familie der Wale, Delfine und Schweinswale. Die genetisch eigenständige Subpopulation des Schweinswals in der zentralen Ostsee wird auch von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als vom Aussterben bedroht eingestuft, wie es hieß.
Die Tiere kommen aber auch in den Küstengewässern des Nordatlantiks etwa vor Nordwestafrika und Nordamerika, im Schwarzen Meer sowie in amerikanischen und asiatischen Küstengewässern des Nordpazifiks vor.