Treffen des Kartells in Wien OPEC will 2024 weniger Öl fördern
Die erweiterte Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC+) will kommendes Jahr weniger Öl fördern. Bereits im April hatte das Ölkartell eine Drosselung der Produktion angekündigt - auf den Ölpreis hatte das wenig Einfluss.
Das Ölkartell OPEC + will nach eigenen Angaben im kommenden Jahr rund 40 Millionen Barrel (je 159 Liter) am Tag fördern. Das bedeutet nach Berechnungen der russischen Agentur Tass eine Kürzung der gesamten OPEC+-Fördermenge um 1,39 Millionen Barrel pro Tag, also knapp 3,4 Prozent.
Der Entscheidung der 23 Staaten umfassenden Allianz waren stundenlange, zähe Verhandlungen in Wien vorausgegangen. Im Vorfeld hatte vor allem Saudi-Arabien Spekulationen genährt, dass es zu einem Beschluss über ein weiteres Förderlimit kommen könne. Russland dagegen hatte signalisiert, dass kein zusätzlicher Handlungsbedarf bestehe.
Ölpreis sinkt seit einem Jahr
Im Oktober 2022 hatten die Länder bereits die Kappung der Produktion um zwei Millionen Fass pro Tag vereinbart. Angesichts sich verschlechternder Wirtschaftsaussichten und eines sinkenden Ölpreises hatten mehrere OPEC+-Mitglieder im April dann überraschend zusätzliche Förderkürzungen um 1,66 Millionen Barrel (je 159 Liter) ab Mai vereinbart, die zunächst bis zum Ende des Jahres andauern sollen.
Abgesehen von einem kurzen Anstieg im April sinkt der Ölpreis seit rund einem Jahr. Mitte 2022 kostete ein Barrel OPEC-Öl rund 115 Dollar (umgerechnet 107 Euro), derzeit sind es etwa 75 Dollar (70 Euro).
Die OPEC+, in der die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) und andere Förderer wie etwa Russland zusammengeschlossen sind, produziert rund 40 Prozent des weltweiten Angebots.
Mehrerer Länder drosseln Produktion freiwillig
Mehrere OPEC-Staaten haben sich zugleich dazu entschlossen ihre freiwilligen Drosselungen zu erneuern beziehungsweise zu verlängern. Saudi-Arabien versprach für Juli eine freiwillige Reduktion der Ölförderung von einer Million Barrel pro Tag, die zeitlich auch ausgeweitet werden könnte.
Auch Russland kündigte laut der Nachrichtenagentur Reuters an, die Fördermenge um täglich eine halbe Millionen Barrel bis Ende 2024 zu verlängern. Der Irak will die Produktion um 211.000 Barrel pro Tag kürzen.