Parlamentswahlen Nordmazedoniens Sozialdemokraten knapp vorn
Bei den Parlamentswahlen in Nordmazedonien haben die Sozialdemokraten ihren Sieg erklärt. Nach Auszählung von 95 Prozent der Stimmen liegt die Partei von Ex-Regierungschef Zaev mit etwa 36 Prozent knapp vorn.
Nach der Parlamentswahl in Nordmazedonien haben die pro-europäischen Sozialdemokraten (SDSM) des früheren Ministerpräsidenten Zoran Zaev mit knappem Vorsprung ihren Sieg erklärt.
Nach Auszählung von beinahe 94 Prozent der Stimmen kam die SDSM in der Nacht auf etwa 36 Prozent, auf die Nationalisten (VMRO-DPMNE) von Hristijan Mickoski entfielen nach Angaben der staatlichen Wahlkommission mehr als 34 Prozent.
Die Wahlbeteiligung war inmitten der Corona-Pandemie mit gut 50 Prozent relativ niedrig. Bei der vorangegangenen Wahl im Jahr 2016 hatte die Wahlbeteiligung am Ende des Tages bei 67 Prozent gelegen. Anhänger der SDSM feierten aber trotz des Virus in der Nacht in den Straßen der Hauptstadt Skopje sowie in anderen Städten, wie örtliche Medien berichteten.
Webseite der Wahlkommission offenbar gehackt
Weil die Webseite der Wahlkommission zusammengebrochen war, wurde die Auszählung live bei YouTube gestreamt. Nach Angaben des Präsidenten der Wahlkommission, Oliver Derkovski, war die Webseite gehackt worden. Die Auszählung sei dadurch aber nicht beeinträchtigt worden.
Die Bürger Mazedoniens hatten am Mittwoch im Schatten der Corona-Pandemie ein neues Parlament gewählt. Wahlberechtigt waren rund 1,8 Millionen Menschen. Es war die erste Parlamentswahl, seitdem das Balkanland im Februar 2019 unter Zaev seinen Namen von Mazedonien in Nordmazedonien geändert hat. Mit dem Schritt wurde der jahrzehntelange Namensstreit mit dem EU-Nachbarn Griechenland beigelegt, der eine Provinz im Norden hat, die gleichfalls Mazedonien heißt.