Spannungen nehmen zu Nordkorea setzt Militärabkommen mit dem Süden aus
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen zu. Nach Südkorea setzte nun auch der Norden ein Abkommen zum Abbau militärischer Spannungen aus. Auslöser des Konflikts war der Start eines nordkoreanischen Spionagesatelliten.
Nordkorea hat ein fünf Jahre altes Abkommen mit Südkorea zum Abbau militärischer Spannungen vollständig ausgesetzt und erklärt, es werde weitere Waffen und mehr Streitkräfte an der Grenze zum Süden stationieren. "Wir werden die Maßnahmen, die zur Verhinderung militärischer Spannungen und Zusammenstöße in allen Bereichen wie Land, See und Luft getroffen wurden, zurückziehen und Streitkräfte und modernste militärische Ausrüstung in den Grenzgebieten stationieren", erklärte das nordkoreanische Verteidigungsministerium laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap.
Überwachungsmaßnahmen wieder aufgenommen
Südkorea hatte am Mittwoch seinerseits erklärt, das Militärabkommen teilweise auszusetzen und die Überwachungsmaßnahmen entlang der Grenze wieder aufzunehmen. Vorausgegangen war der Start eines Spionagesatelliten durch Nordkorea am Dienstag. Nach zwei gescheiterten Versuchen hatte Pjöngjang staatlichen Medien zufolge erfolgreich einen solchen Satelliten ins All gebracht.
Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete, war eine Trägerrakete mit dem Satelliten "Malligyong-1" in der Provinz Nord-Phyongan gestartet und hatte diesen in die Umlaufbahn gebracht. Der Generalstab der südkoreanischen Armee bestätigte am Mittwoch den Eintritt des Satelliten in die Erdumlaufbahn. Bisher könne aber noch nicht festgestellt werden, ob er funktioniert, hieß es.
Nordkorea kündigt weitere Satelliten an
Nordkorea will bald weitere Spionagesatelliten starten, um die Überwachung von Südkorea und anderen Regionen sicherzustellen.
Die USA verurteilten den Start als Bruch von UN-Resolutionen. Der Start unter Einsatz von "Technologie für ballistische Raketen" stelle einen klaren Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates dar, erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, Adrienne Watson.
Der Vorgang verstärke außerdem "Spannungen" und könne die "Sicherheitssituation in der Region und darüber hinaus destabilisieren". Alle Staaten müssten den Raketenstart verurteilen, erklärte Watson. Nordkorea müsse seine provokanten Aktionen einstellen.