Nach Treffen von Kim und Putin USA warnen vor Militärkooperation Moskaus mit Nordkorea
Angesichts des Treffens zwischen Kremlchef Putin und Nordkoreas Machthaber Kim wächst die Sorge vor Waffengeschäften zwischen beiden Ländern. Die USA und Südkorea warnten Russland mit Nachdruck vor einer Militärkooperation.
Die USA und ihr Verbündeter Südkorea haben vor einer Militärkooperation zwischen Nordkorea und Russland gewarnt. Jeder Waffenhandel zwischen den beiden Ländern würde gegen bestehende UN-Beschlüsse verstoßen, die sich gegen das Atomwaffenprogramm Nordkoreas richten, betonten Teilnehmer der gemeinsamen Strategie- und Beratungsgruppe über die erweiterte Abschreckung (EDSCG) bei ihrem Treffen in Seoul. Beide Seiten seien sich einig, dass Nordkorea und Russland in dem Fall "einen Preis" zahlen müssten, sagte der südkoreanische Vizeaußenminister Chang Ho Jin laut der Nachrichtenagentur Yonhap.
Unter erweiterter Abschreckung verstehen die USA die "volle Bandbreite" ihrer militärischen Fähigkeiten zur Verteidigung Südkoreas - einschließlich Atomwaffen. Chang rief speziell Russland dazu auf, als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats müsse es sich verantwortlich verhalten.
Angesichts von Verhandlungen zwischen Russland und Nordkorea hatten sich die USA und Südkorea zuletzt bereits mehrfach besorgt gezeigt. Die Regierung in Washington befürchtet, dass Russland große Mengen Artilleriemunition und Raketen aus Nordkorea beziehen will, um sie im Angriffskrieg gegen die Ukraine einzusetzen. Kim könnte im Gegenzug auf russische Technologie etwa für den Bau von Satelliten oder Atom-U-Booten hoffen.
Kreml: "Keine Abkommen unterzeichnet"
Am Mittwoch hatte der russische Präsident Wladimir Putin Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands empfangen. Nach Angaben des Kreml wurden dabei keine schriftlichen Vereinbarungen getroffen. Es seien "keine Abkommen unterzeichnet" worden, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Ihm zufolge gibt es auch keine Pläne, derartige Abkommen "zu unterzeichnen".
Putin lobte bei dem Treffen aber die "künftige Stärkung der Zusammenarbeit" zwischen den beiden Ländern und verwies auf "Möglichkeiten" einer militärischen Zusammenarbeit trotz internationaler Sanktionen gegen Pjöngjang. Am Donnerstag bestätigte der Kreml dann, Putin habe eine Einladung des nordkoreanischen Staatschefs zu einem Besuch in seinem Land "mit Freude" angenommen.
Putin verteidigt Zusammenarbeit mit Nordkorea
In Sotschi, wo er sich mit dem belarusischen Machthaber Alexander Lukaschenko traf, verteidigte Putin die Zusammenarbeit mit Nordkorea. "Wir stellen für niemanden eine Bedrohung dar", sagte er. Korea sei Russlands Nachbar, und die Lage auf der geteilten koreanischen Halbinsel sei besonders. Aber Moskau verletze keine internationalen Sanktionen gegen das wegen seiner Atompläne geächtete Land, sagte Putin.