Sieben erdähnliche Planeten entdeckt Ist da draußen jemand?
In rund 40 Lichtjahren Entfernung haben Wissenschaftler sieben Planeten entdeckt, die in Größe und Masse mit der Erde vergleichbar sind. Mindestens drei von ihnen kreisen in einer "bewohnbaren Zone" um den Roten Zwergstern Trappist-1.
Gibt es Leben irgendwo im Weltall? Trappist 1 könnte die Antwort auf diese Frage sein. Wissenschaftler aus Belgien und den USA haben den kleinen Stern schon länger im Blick - jetzt haben sie Hinweise gefunden, dass er von mindestens sieben Planeten umkreist wird. Michael Gillon von der Universität Liege in Belgien leitet das Forscherteam. Trappist 1 sei sehr viel kühler und kleiner als unsere Sonne, darum seien die Planeten der bewohnbaren Zone sehr viel näher und hätten sehr kurze Umlaufzeiten.
Das Jahr auf den Planeten dauert darum nur zwischen ein paar Tagen und ein paar Wochen. Auf den Planeten gibt es eine Seite, die immer im Licht ist und eine, die immer im Dunklen liegt. Gillon: "Wenn man auf einem der Planeten stünde, hätte man einen wunderbaren Blick auf die anderen. Nicht als Lichtpunkte am Himmel, sondern wie wir den Mond sehen. Strukturen, so groß wie der Mond, teilweise größer."
Viele Ähnlichkeiten zur Erde?
Von den sieben Planeten rechnen die Wissenschaftler drei der sogenannten "bewohnbaren Zone" zu - das heißt, die Daten lassen darauf schließen, dass es dort Leben geben könnte. Die Astronomin Nikole Lewis erklärte, einer von ihnen sei dafür der beste Kandidat - Trappist 1e: "Seine Größe entspricht fast genau der Erde, er bekommt auch in etwa die gleiche Menge Licht wie die Erde. Das bedeutet, auf Trappist 1e könnte es ähnliche Temperaturen geben wie auf der Erde."
Der Stern und seine Planeten sind rund vierzig Lichtjahre entfernt. Im Weltall ist das Nachbarschaft, ein Flug dorthin würde aber trotzdem hunderttausende Jahre brauchen. Entdeckt haben die Wissenschaftler die Planeten mit Hilfe von zahlreichen Teleskopen, auf der Erde und im All. Planeten verdunkeln ihren Stern kurz, wenn sie an ihm vorbeifliegen. Daraus errechnen die Wissenschaftler Umlaufzeit, Größe, Dichte.
Den Planetenjägern geht die Arbeit nicht aus
Weil Trappist 1 verhältnismäßig nah ist, hoffen die Wissenschaftler, noch mehr über die Planeten herauszufinden, sagte Sara Seager vom MIT: "Die Trappist-Planeten sind so bedeutsam, weil sie mit dem James-Webb-Teleskop beobachtet werden können. Wir werden die Atmosphären untersuchen können, versuchen, die Treibhaus-Gase zu analysieren - hilfreich, um die Oberflächen-Temperaturen zu erfassen. Wir können mit dem James Webb auch nach Gasen suchen, die nicht dort nicht hingehören, die von Leben erzeugt worden sein könnten, Sauerstoff, Ozon, Methan, und andere."
Das James-Webb-Teleskop ist ein Weltraum-Teleskop, eine Kooperation von NASA, der europäischen ESA und kanadischer Raumfahrtagentur. Es soll im kommenden Jahr ins All gebracht werden. Es soll helfen, noch viel mehr Planeten in anderen Sonnensystemen zu finden und zu untersuchen. Für die Planetenjäger gibt es also noch genug zu tun. Erstmal feiern sie aber ihren Erfolg mit Trappist 1 - und seinen Planeten a bis h. Diese nüchternen Namen müssen erstmal bleiben, bedauert Forschungsleiter Gillon: Sie hätten viele Möglichkeiten für neue Namen, die aber alle mit belgischem Bier zu tun hätten - darum glaubten sie nicht, dass sie offiziell werden.