Krieg im Nahen Osten Israel lehnt Hamas-Forderung nach Waffenruhe ab
Israels Premierminister Netanyahu hat einen Vorschlag der Hamas für eine Waffenruhe abgelehnt: Es gebe für Israel keine andere Lösung als einen vollständigen Sieg über die Terrormiliz. Die Hamas hatte zuvor eine mehrmonatige Feuerpause gefordert.
Der Vorschlag der Terrormiliz Hamas für eine mehrmonatige Feuerpause ist von Israel abgelehnt worden. Für Israel gebe es nur eine Lösung - und das sei der vollständige Sieg über die radikalen Islamisten, erklärte Israels Premierminister Benjamin Netanyahu am Abend in Jerusalem. Der militärische Sieg sein in Reichweite, Israel müsse sich dafür aber frei im Gazastreifen bewegen können. Die Forderungen der Hamas kämen einer Kapitulation Israels gleich und bereiteten nur den Boden für ein weiteres Massaker an Israelis.
Hamas will mehrmonatige Feuerpause
Die Hamas hatte nur Stunden zuvor einen dreistufigen Plan für eine Waffenruhe vorgelegt - vermittelt worden war dies von Katar und Ägypten. Demnach soll es in einer ersten 45 Tage dauernden Phase indirekte Gespräche mit Israel geben. Deren Ziel sei das Ende des Militäreinsatzes und die Wiederherstellung der Ruhe. Zudem sollen Krankenhäuser und Flüchtlingslager im Gazastreifen wiederaufgebaut werden.
Die israelischen Truppen sollen aus den besiedelten Gebieten abgezogen werden. Einige zivile Geiseln - vor allem Kinder, Frauen und ältere Menschen - sollen freigelassen werden, im Gegenzug sollen 1.500 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen werden - unter ihnen nach Informationen des Senders Al Dschasira auch Täter, die zu lebenslanger Haft verurteilt worden sind.
In einer zweiten Phase sollen alle Geiseln freigelassen werden - wiederum im Gegenzug für die Freilassung von Palästinensern - und das israelische Militär soll komplett aus dem Gazastreifen abziehen. In einer dritten, 45 Tage dauernden Phase, sollen Tote ausgetauscht werden.
Israel zurückhaltend
Israel hat einen umfassenden Waffenstillstand in der Vergangenheit immer wieder abgelehnt und strebt weiterhin eine Zerstörung der Hamas und die Befreiung aller israelischen Geiseln an an. Aus israelischer Sicht ist daher nur eine vorübergehende Feuerpause denkbar. Von rund 136 Geiseln, die noch in der Gewalt der Hamas sind, sind nach Militärangaben höchstens noch etwas mehr als 100 am Leben. Nach unbestätigten Berichten könnten aber noch weitere Geiseln getötet worden sein.
Grund für den aktuellen Krieg im Gazastreifen ist der Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres. Terroristen ermordeten mehr als 1.200 Menschen und verschleppten zahlreiche Menschen in den Gazastreifen - darunter auch Kinder und alte Menschen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Nach Einschätzung der im Gazastreifen herrschenden Hamas wurden mehr als 27.000 Palästinenser dabei getötet.