ARD-Korrespondenten über den Minsker Gipfel Skepsis und Erleichterung
In Minsk bleibt die Furcht vor einer neuen Eskalation der Gewalt in der Ostukraine. Moskau sieht einen Weg zur Autonomie der Region, Kiew schwankt zwischen Erleichterung und Skepsis - und Berlin hält sich mit Glückwünschen an die Kanzlerin zurück.
ARD-Korrespondent Udo Lielischkies hat die Verhandlungen in Minsk die ganze Nacht über verfolgt. Auch nach der Einigung bleibe vieles vage, erläutert er. So gebe es Sorgen, dass die Gewalt bis zum In-Kraft-Treten der Waffenruhe am Sonntag noch einmal eskaliere, besonders im umkämpften Ort Debalzewe. Auch wisse niemand, ob sich die Separatisten auch an die Waffenruhe halten.
Die Reaktionen in Kiew schwankten zwischen Skepsis und Erleichterung, erklärt ARD-Korrespondent Peter Schreiber. Sorge bereitet dort eine Äußerung von Russlands Präsident Wladimir Putin in Minsk zum Status der Ostukraine.
Die Äußerungen Putins zum Status der Ostukraine und einer Verfassungsreform würden in Moskau als Weg zur Autonomie der Region gewertet, berichtet ARD-Korrespondentin Birgit Virnich aus Moskau. Die ukrainische Regierung spreche hingegen lieber von "Dezentralisierung".
Auch in Berlin werden die Ergebnisse aus Minsk diskutiert. Ob es ein Erfolg für Bundeskanzlerin Angela Merkel wird, müsse sich erst noch zeigen, erklärt ARD-Korrespondent Arnd Henze. Auch Merkel selbst habe im Vorfeld die Erwartungen bewusst gedämpft. Ein Erfolg wäre es, wenn die vereinbarte Waffenruhe auch halte.