Ermittler stellen Chef des "Golfkartells" Drogenboss in Mexiko festgenommen
Die mexikanische Polizei hat erneut einen mächtigen Drogenboss festgenommen: Die Ermittler in Mexiko-Stadt stellten den Anführer eines der ältesten Verbrechersyndikate des Landes, des "Golfkartells", Ramírez Treviño.
Soldaten haben den Anführer des mexikanischen "Golfkartells" festgenommen. Mario Armando Ramírez Treviño alias "El Pelón" oder "X-20" sei in Río Bravo im Bundesstaat Tamaulipas im Nordosten des Landes gestellt worden, teilte das Innenministerium mit.
Bei Ramírez Treviño soll es sich um einen ehemaligen Polizisten handeln, der die Seiten gewechselt hat. Er war zunächst der Führer eines bewaffneten Arms des Golfkartells "Los Rojos". Nach der Festnahme seines Vorgängers Eduardo Costilla im September 2012 und einer Reihe interner Kämpfe stieg er an die Spitze des Drogenkartells auf, berichtete die Zeitung "Milenio".
Zum zweiten Mal binnen eines Monats ging den mexikanischen Behörden ein Drogenboss ins Netz.
Ramírez Treviño gilt als ausgesprochen gefährlich. Es sei "genauso oder noch brutaler" als der Mitte Juli festgenommene Chef des Kartells "Los Zetas", Miguel Ángel Treviño Morales alias "Z-40", hieß es in einem Bericht der Zeitung "El Universal".
USA setzten fünf Millionen Dollar aus
Die US-Anti-Drogen-Polizei DEA hatte fünf Millionen Dollar für Hinweise ausgesetzt, die zu Ramírez Treviños Ergreifung führen. Ihm wird Schmuggel von Kokain und Marihuana aus Mexiko in die USA vorgeworfen.
Das "Golfkartell" ist eines der ältesten Verbrechersyndikate Mexikos. Bereits zu Zeiten der Prohibition in den 1920er-Jahren schmuggelte die Gruppe Alkohol, wie es in einer Analyse des wissenschaftlichen Dienstes des US-Kongresses heißt. Seit rund 40 Jahren sei das im Nordosten Mexikos beheimatete Kartell im Drogengeschäft tätig, berichtete das Nachrichtenportal "Insight Crime". Mittlerweile ist die Gruppe auch in die Schleusung von Flüchtlingen in die USA verwickelt.
"Golfkartell" verlor an Bedeutung
Zuletzt hatte das "Golfkartell" immer mehr an Einfluss verloren. Mittlerweile handele es sich nicht mehr um eine kohärente Gruppe, sondern vielmehr um eine Ansammlung mehrerer Fraktionen, die unter dem Dach des "Golfkartells" operierten, schreiben die Experten des Analyseunternehmens Stratfor in ihrem jüngsten Bericht.