Venezuelas Präsident Maduro "Sind die USA vielleicht das Wahlamt?"
Die USA haben sich an die Seite des venezolanischen Oppositionskandidaten González gestellt - Staatschef Maduro poltert: In einer Wutrede wirft er den USA Einmischung vor und nennt González einen Mörder und CIA-Agenten.
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat die USA scharf für die Anerkennung des Oppositionskandidaten Edmundo González Urrutia als Sieger der Präsidentenwahl angegriffen. "Die Vereinigten Staaten sollten ihre Nase nicht in unsere Angelegenheiten stecken", sagte der autoritäre Staatschef. In Venezuela bestimme das souveräne Volk.
"Sind die USA vielleicht das Wahlamt? Der faschistische Dämon ist das Wahlamt?", sagte Maduro weiter. Die als regierungstreu geltende Wahlbehörde hatte den seit 2013 regierenden Sozialisten Maduro zum Sieger der Wahl am Sonntag erklärt. Allerdings veröffentlichte sie bislang nicht die aufgeschlüsselten Resultate der einzelnen Stimmbezirke.
Internationale Zweifel am Wahlergebnis
Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für González. Auch die USA, die EU, die Organisation Amerikanischer Staaten und eine Reihe lateinamerikanischer Staaten zweifeln das offizielle Wahlergebnis an.
"Angesichts der überwältigenden Beweise ist es für die Vereinigten Staaten und vor allem für das venezolanische Volk klar, dass Edmundo González Urrutia bei der Präsidentenwahl am 28. Juli in Venezuela die meisten Stimmen erhalten hat", hatte US-Außenminister Antony Blinken zuvor mitgeteilt.
Es sei jetzt an der Zeit, dass die Parteien in dem südamerikanischen Land Gespräche über einen "friedlichen Übergang" aufnehmen.
Maduro beleidigt Oppositionskandidaten
Maduro warf der Opposition vor, gemeinsam mit den USA ein Komplott gegen ihn zu schmieden und einen Umsturz zu planen. "Edmundo González Urrutia ist ein Mörder und ein Agent der CIA", sagte der Staatschef vor Anhängern im Präsidentenpalast Miraflores.