Venezuela Biden und Lula fordern Veröffentlichung von Wahldaten
US-Präsident Biden und sein brasilianischer Amtskollege Lula haben Venezuela zur Offenlegung der Wahlergebnisse nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen aufgefordert. Derweil gibt es erneut Proteste gegen Präsident Maduro.
Nach der umstrittenen Präsidentenwahl in Venezuela haben US-Präsident Joe Biden und sein brasilianischer Amtskollege Luiz Inácio Lula da Silva die Regierung von Maduro aufgefordert, detaillierte Daten zur Wahl vom Sonntag zu veröffentlichen. In einer gemeinsamen Mitteilung erklärten die beiden Staatschefs, sie seien sich einig, dass die venezolanischen Wahlbehörden unverzüglich vollständige, transparente und detaillierte Daten zu den einzelnen Wahllokalen veröffentlichen müssten. Es handele sich um einen kritischen Moment für die Demokratie in der Hemisphäre.
Erneut Proteste
Derweil reißen auch die Proteste gegen Präsident Nicolás Maduro nicht ab. Die Opposition zweifelt dessen Wiederwahl an und beansprucht den Sieg weiterhin für sich. Maduro warf der Opposition kriminelle Gewalt vor. Am Vortag war es bei Protesten zu Ausschreitungen gekommen. Nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation wurden dabei elf Menschen getötet.
Der Leiter der Organisation Foro Penal äußerte sich besorgt über den "Einsatz von Schusswaffen" bei den Protesten. Bei den spontanen Demonstrationen waren am Montag Tausende Menschen mit Rufen wie "Freiheit, Freiheit!" und "Diese Regierung wird stürzen!" durch die Straßen von Caracas gezogen. Einige rissen Wahlplakate von Maduro herunter und verbrannten diese. Auch Steine wurden geworfen, zudem waren Schüsse zu hören. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Gummigeschosse ein.
Laut der Organisation Foro Penal wurden landesweit 177 Menschen festgenommen. Die venezolanische Staatsanwaltschaft sprach von knapp 750 Festnahmen. Zudem hieß es, ein Mitglied des Militärs sei von einer Kugel tödlich getroffen worden.
Internationale Kritik am Wahlprozess
Ausgelöst hatte die Proteste der umstrittene Sieg von Maduro bei der Präsidentschaftswahl, der am Montag von der weitgehend regierungstreuen Wahlbehörde offiziell bestätigt wurde. Nachdem der Nationale Wahlrat des südamerikanischen Landes den autoritären Amtsinhaber zum Sieger erklärte, nahmen die internationale Kritik am Wahlprozess und die Zweifel an der Richtigkeit des offiziellen Ergebnisses zu. Die Opposition macht geltend, sie habe Belege dafür, dass ihr Kandidat Edmundo González mehr als doppelt so viele Stimmen wie Maduro erhalten habe.