Unternehmen unter Spionageverdacht: Kaspersky Lab

Kaspersky-Virenschutz Russische Software in US-Behörden verboten

Stand: 15.09.2018 03:04 Uhr

Nimmt der russische Geheimdienst Einfluss auf den russischen Software-Hersteller Kaspersky Lab? Die US-Regierung schließt enge Verbindungen nicht aus und verbot nun ihren Bundesbehörden, Kasperskys Virenschutzprogramme zu nutzen. Das Unternehmen reagierte empört.

Die US-Bundesbehörden haben 30 Tage Zeit, festzustellen, ob auf ihren Computern Software von Kaspersky Lab läuft - in 90 Tagen muss sie entfernt sein.

Das Heimatschutzministerium begründete die Anweisung, man sei besorgt über Verbindungen zwischen Verantwortlichen bei Kaspersky und russischen Geheimdiensten. Russische Gesetze würden den Geheimdiensten erlauben, Kaspersky zu zwingen, ihnen zu helfen. Die Nationale Sicherheit der USA sei in Gefahr, weil die russische Regierung so Zugang zu Informationen erhalten könne.

Kaspersky Lab weist Anschuldigungen zurück

Kaspersky Lab zeigte sich in einer Stellungnahme enttäuscht. Die Anschuldigungen basierten auf falschen Behauptungen und Annahmen. Das Unternehmen unterliege nicht den zitierten russischen Gesetzen. Man habe niemals und werde niemals einer Regierung bei Cyberspionage helfen.

Die oppositionellen Demokraten lobten die Regierungsanweisung. Senatorin Amy Klobuchar sagte, die US-Geheimdienste würden keine Kaspersky-Software benutzten. Es sei alarmierend, dass andere Ministerien das tun würden. Das sei bedenklich, weil die russische Regierung aktiv versuchen würde, die amerikanische Demokratie zu schwächen.

US-Geheimdienste werfen Russland vor, versucht zu haben, die Präsidentschaftswahl zu beeinflussen. Der Kongress verabschiedete deswegen ein verschärftes Sanktionspaket.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichteten am 14. September 2017 tagesschau24 um 10:00 Uhr und NDR Info um 11:41 Uhr in der Wirtschaft.