Opioid-Epidemie in den USA Ein Urteil mit Signalwirkung
In den USA ist ein Grundsatzurteil zu den Folgen der Opioid-Krise gefallen. Ein Gericht in Oklahoma verurteilte den Pharmahersteller Johnson & Johnson zu einer Geldstrafe von 572 Millionen Dollar.
Dieses Urteil könnte eine wichtige Signalwirkung für viele weitere Klagen in den USA haben. Das Gericht in Oklahoma entschied: Der Konzern Johnson & Johnson und seine Pharma-Tochter Janssen sind mitschuldig an der grassierenden Opioid-Krise in den USA. Der Konzern habe die Gesundheit und Sicherheit tausender Bürger in Oklahoma gefährdet - durch irreführendes Marketing und aggressiven Vertrieb der opioid-haltigen Schmerzmittel. Dabei sei die Suchtgefahr verharmlost worden. Johnson & Johnson habe damit zur öffentlichen Gesundheitskrise in Oklahoma und in den USA beigetragen.
Die Strafe in Höhe von 572 Millionen Dollar bleibt allerdings deutlich unter der vom Bundesstaat Oklahoma geforderten Summe von 17 Milliarden Dollar. Dennoch erinnert die Begründung des Gerichts - "Gefährdung der öffentlichen Gesundheit" an die Grundsatzurteile gegen die Tabakhersteller in den neunziger Jahren.
Insofern müssen sich Johnson & Johnson und andere Hersteller opioid-haltiger Schmerzmittel auf weitere Niederlagen vor Gericht einstellen. In den USA laufen hunderte Verfahren betroffener Bundesstaaten und Kommunen. Der Konzern Johnson & Johnson, der in Deutschland vor allem als Hersteller von Babypuder bekannt ist, kündigte an, in die Berufung zu gehen.