Inferno in Italien Mindestens 15 Tote bei Explosionsunglück
Explodierendes Flüssiggas aus Bahnwaggons hat in der Toskana ein nächtliches Flammeninferno ausgelöst und mindestens 15 Menschen das Leben gekostet. Dutzende Menschen wurden durch den Unfall kurz vor Mitternacht nahe dem Bahnhof der Hafenstadt Viareggio bei Lucca teils lebensgefährlich verletzt.
Von Stefan Troendle, ARD-Hörfunkstudio Rom
Die Zahl der Opfer des Bahnunglücks von Viareggio ist auf 15 gestiegen. Mehrere von ihnen sollen im Krankenhaus gestorben sein und man muss davon ausgehen, dass es noch mehr Opfer geben wird.
Mindestens 30 weitere Menschen wurden schwer verletzt - bei einigen von ihnen sind 90 Prozent der Haut verbrannt. Zudem sucht die Feuerwehr noch die Trümmer der beiden eingestürzten Häuser nach Opfern und Überlebenden ab. Immerhin vier Personen konnten die Helfer bisher retten.
Der Zug mit 14 Kesselwagen voller Gas war kurz vor Mitternacht im Bahnhof von Viareggio an der Rivieraküste entgleist. Aus zwei der Tankwagen strömte Gas aus, das kurz darauf explodierte. Die Wucht der Detonation war so heftig, dass zwei 300 Meter entfernte Häuser einstürzten und weitere in Brand gerieten.
Wie auf einem Trümmerfeld
Die ganze Gegend um den Bahnhof gleicht einem Trümmerfeld. Auch Passagiere im Bahnhof selbst wurden verletzt - unter ihnen sollen acht Ausländer sein. Ob Deutsche unter ihnen sind, ist noch nicht bekannt.
Noch ist das Feuer nicht gelöscht, die Arbeiten der Feuerwehr sind wegen der extrem hohen Temperaturen sehr gefährlich, weitere mit Gas gefüllte Tankwagen drohen ebenfalls zu explodieren.
Offenbar technisches Versagen
Nach ersten Ermittlungen ist die Unglücksursache auf technisches Versagen zurückzuführen, möglicherweise auf einen Achsbruch. 13 Kesselwagen des Unglückszuges sollen der deutschen Bahn gehören, einer der polnischen Bahngesellschaft PKP. Das soll der Wagen sein, der entgleist und dann explodiert ist.