Gemeinsame Mission trotz Krise US-Rakete mit Kosmonautin zur ISS gestartet
Nicht selbstverständlich angesichts der Spannungen zwischen den USA und Russland: In einer SpaceX-Rakete ist von Florida aus eine russisch-japanisch-US-amerikanische Crew zur Raumstation ISS gestartet.
Vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral sind eine russische Kosmonautin, zwei amerikanische und ein japanischer Astronaut gemeinsam zur Raumstation ISS gestartet. Sie sollen rund fünf Monate an Bord der ISS verbringen und sich um zahlreiche wissenschaftliche Experimente kümmern. Ins All geschossen wurden sie mit einer Rakete des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX. Der ursprünglich schon für den 3. Oktober geplante Start musste wegen Hurrikan "Ian" verschoben werden.
Gemeinsam auf dem Weg zur ISS (v.l.n.r.): Anna Kikina (Russland), Josh Cassada und Nicole Mann (beide USA), Koichi Wakata (Japan).
Dass inmitten der heftigen Spannungen wegen des Ukraine-Kriegs eine US-amerikanische Rakete eine russische Kosmonautin ins All fliegt, hat besonderen Symbolwert. Die Raumfahrt ist einer der wenigen Bereiche, in denen die USA und Russland noch zusammenarbeiten. Vor zwei Wochen war ein US-Astronaut mit zwei russischen Kollegen mit einer Sojus-Kapsel zur ISS geflogen.
Zukunft der ISS: Bleibt Russland an Bord?
Ungefährdet ist die Kooperation der beiden Staaten aber nicht. Im Sommer hatte der Chef der russischen Weltraumagentur Roskosmos, Juri Borissow, erklärt, Russland werde nach 2024 aus dem gemeinsamen Betrieb der ISS aussteigen und den Bau einer eigenen Raumstation anstreben. In dieser Woche erklärte nun Sergej Krikalew, Chef des russischen Programms für bemannte Raumfahrt und selbst ehemaliger Kosmonaut, dass Russland wahrscheinlich doch länger mitmachen werde.
Die ISS-Partner USA, Russland, Europa, Kanada und Japan haben sich verpflichtet, das gemeinsame Weltraumlabor bis 2024 zu betreiben. US-Vertreter haben jedoch schon angekündigt, bis 2030 weitermachen zu wollen.