Kinder in Konfliktgebieten Israel kritisiert Aufnahme in UN-Bericht zu Kinderleid
Jedes Jahr geben die UN einen Bericht darüber heraus, wo Kinder besonders stark unter bewaffneten Konflikten leiden. Nun wurde Israel aufgenommen. Israels Premier Netanyahu zeigt sich empört - seine Armee "sei die moralischste der Welt".
Die UN haben Israel in die Liste von Ländern aufgenommen, die nicht genug zum Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten tun. Israel kritisierte die Aufnahme scharf. Die Vereinten Nationen hätten sich damit auf die "schwarze Liste der Geschichte" gesetzt, teilte der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu auf der Plattform X mit. Die Armee seines Landes sei " die moralischste der Welt; keine wahnhafte UN-Entscheidung wird das ändern".
Der Bericht soll erst am 18. Juni offiziell veröffentlicht werden. Der UN-Botschafter Gilad Erdan wurde nach eigenen Angaben vor Veröffentlichungen des Berichts telefonisch über die Aufnahme Israels informiert.
Auf der Plattform X veröffentlichte Erdan ein Video, das ihn bei diesem Gespräch zeigen soll. Die Aufnahme in den UN-Bericht sei "empörend und falsch", schrieb der UN-Botschafter dazu. UN-Generalsekretär, António Guterres, ermutige Terrorismus und sei von Hass gegen Israel motiviert, schrieb Erdan.
Bericht hat keine direkten Konsequenzen
Die Vereinten Nationen wehrten sich gegen die Vorwürfe. Seit rund einem Vierteljahrhundert erstelle der UN-Generalsekretär einen solchen Bericht jedes Jahr auf Bitte von UN-Mitgliedsstaaten, die diese Initiative einst über den UN-Sicherheitsrat ins Leben gerufen hätten, sagte ein UN-Sprecher in New York auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.
Der Bericht basiere auf "gut etablierter und transparenter Methodik" und es sei nach seiner Veröffentlichung an den Mitgliedsstaaten, ihn zu lesen und darauf aufbauend zu handeln. Direkte Konsequenzen gebe es aber nicht.
Telefonat-Aufnahme von Erdan "nicht akzeptabel"
Dass UN-Botschafter Erdan vorab telefonisch über die Neuaufnahme seines Landes informiert worden sei, sei Höflichkeit gewesen. Alle Länder, die neu aufgenommen würden, würden vorab informiert, um ihnen eine Vorwarnung zu geben und zu verhindern, dass Informationen bereits vorab bekannt werden. hieß es.
Dass Erdan das Telefonat aufgenommen und zumindest teilweise veröffentlicht habe, sei "schockierend und nicht akzeptabel", teilten die UN mit. Guterres habe sich zudem immer sehr klar gegen den Terrorismus der islamistischen Hamas ausgesprochen.
Der diesjährige Bericht soll am 14. Juni dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt und nach seiner offiziellen Veröffentlichung am 26. Juni vom Sicherheitsrat debattiert werden.