Irans neu gewählter Präsident Peseschkian will an Anti-Israel-Kurs festhalten
Wenige Tage nach seiner Wahl zum neuen iranischen Präsidenten hat Peseschkian die Unterstützung für die libanesische Hisbollah-Miliz unterstrichen. Israel bezeichnete er als "illegitimes Regime".
Irans neu gewählter Präsident Massud Peseschkian will am Anti-Israel-Kurs seines Landes festhalten. In einem Schreiben an den libanesischen Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah erklärte er der Nachrichtenagentur Isna zufolge mit Blick auf Israel: "Die Unterstützung des Iran für die Widerstandsfront gegen das illegitime zionistische Regime wird mit Nachdruck fortgesetzt."
Er hoffe, dass Gruppen wie die Hisbollah es nicht zulassen würden, dass Israel "seine kriegstreibende und kriminelle Politik gegen Palästina und andere Länder in der Region fortsetzt", hieß es in seinem Schreiben weiter.
Iran wichtigster Unterstützer der Hisbollah
Der Iran ist der wichtigste Unterstützer der Hisbollah im Libanon. Die Schiitenmiliz kämpft politisch, aber auch mit Gewalt gegen Israel. Die Hisbollah und die israelische Armee liefern sich im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon immer wieder Gefechte. Die Lage schürt die Furcht vor einer Ausweitung des Gaza-Krieges auf den Libanon. Auslöser des Krieges war das Massaker mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel verübt hatten.
Hisbollah-Chef Nasrallah hatte Peseschkian am Samstag nach dessen Wahl gratuliert und die "starke" Unterstützung gelobt.
Peseschkian hatte sich in einer Stichwahl am vergangenen Freitag mit 53,7 Prozent der Stimmen gegen seinen ultrakonservativen Herausforderer Said Dschalili durchgesetzt. Peseschkian soll voraussichtlich Anfang August vereidigt werden.
Wieviel Einfluss hat Peseschkian?
Wie viel Einfluss Peseschkian etwa auf die Außenpolitik haben wird, hängt maßgeblich von Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei ab, dem mächtigsten Mann im Staat. Trotz seiner für iranische Verhältnisse eher gemäßigten Rhetorik stellte sich Peseschkian im Wahlkampf hinter die mächtigen Revolutionsgarden und lobte zum Beispiel auch den Angriff mit Drohnen und Raketen auf Israel im April.