Ukrainische Journalistin Kariakina "Wir fühlen uns nirgends sicher"
Über den Krieg zu berichten und zugleich betroffen vom Krieg zu sein - das ist die große Herausforderung ukrainischer Journalisten. Im tagesthemen-Interview berichtet die Redakteurin Angelina Kariakina von ihren Erfahrungen.
Fast einen Monat dauert der russische Angriffs-Krieg auf die Ukraine nun bereits. Die Invasion nicht nur als Journalistin, sondern auch als betroffene Bürgerin zu erleben, sei eine komplett neue Erfahrung, berichtet die Nachrichten-Chefin des ukrainischen öffentlich-rechtlichen Senders "Suspline", Angelina Kariakina, im tagesthemen-Interview. Das ganze Ausmaß "ist für uns alle unvorstellbar. Wir fühlen uns nirgends, in keiner Ecke des Landes sicher", sagt sie.
Doch wenn es um die Neutralität und eine unvoreingenommene Berichterstattung gehe, sei es trotz der Umstände sehr einfach: "Man muss einfach nicht lügen. Wir sind der Wahrheit verpflichtet." Die Tatsachen seien "da draußen in der Welt für alle zu sehen: Russland ist in die Ukraine einmarschiert."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erhalte für seinen politischen Kurs große Unterstützung von der ukrainischen Bevölkerung, so Kariakina. Zusammenhalten müsse er sein Volk nicht. "Die Ukrainer sind so geschlossen wie noch nie."