Nach Putsch in Honduras Übergangspräsident offen für Neuwahl
Im Machtkampf um das Präsidentenamt in Honduras hat die Übergangsregierung Neuwahlen ins Spiel gebracht. Der eigentlich für November angesetzte Termin könne vorgezogen werden, sagte Interimspräsident Micheletti. Der gewählte Präsident Zelaya verschob derweil seine Rückkehr.
Vier Tage nach dem Militärputsch in Honduras hat sich die Übergangsregierung offen für eine Neuwahl des Präsidenten gezeigt. Die für November angesetzte Präsidentenwahl könne vorgezogen werden, um die Krise nach dem Sturz des Präsidenten Manuel Zelaya zu lösen, sagte Übergangspräsident Roberto Micheletti. Auch eine Volksabstimmung über eine Rückkehr Zelayas ins Amt schloss er nicht aus. Das sei zwar möglich, wäre derzeit jedoch schwierig, sagte er.
EU-Staaten ziehen Botschafter ab
Zelaya war am Sonntag im Streit über eine von ihm angestrebte zweite Amtszeit vom Militär gestürzt und außer Landes gebracht worden. Der Putsch hat massive internationale Kritik ausgelöst. Aus Protest haben alle EU-Staaten ihre Botschafter aus Honduras zurückbeordert. Zugleich forderte die schwedische EU-Ratspräsidentschaft die Rückkehr Zelayas ins Amt und appellierte an alle Seiten, auf Gewalt zu verzichten und eine friedliche Lösung zu suchen.
Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) verlangt ultimativ die Wiedereinsetzung von Präsident Zelaya. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, reist der Generalsekretär der OAS, José Miguel Insulza, heute nach Tegucigalpa. Zelaya verschob derweil seine Rückkehr in sein Heimatland. Er werde frühestens am Wochenende nach Honduras reisen, erklärte er.