Reaktion auf den Putsch EU-Länder ziehen Botschafter aus Honduras zurück
Die Europäische Union hat wegen des Staatsstreichs in Honduras alle Botschafter aus dem mittelamerikanischen Land abgezogen. Das erklärte der schwedische Außenminister Bildt in einer Mitteilung im Internet. Schweden hatte am Mittwoch die EU-Ratspräsidentschaft übernommen.
Aus Protest gegen den Sturz des Staatschefs in Honduras haben alle EU-Staaten, die in dem Land diplomatisch vertreten sind, ihre Botschafter zurückgezogen.
Das bestätigte Schwedens Außenminister Carl Bildt in einer im Internet veröffentlichten Erklärung. Schweden hatte am Vortag die alle sechs Monate wechselnde EU-Ratspräsidentschaft übernommen.
Der spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos hatte zuvor in Madrid erklärt: "Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und die EU-Kommission werden künftig in Tegucigalpa nicht mehr mit einem Botschafter, sondern auf niedriger diplomatischer Ebene repräsentiert sein. Dies ist ein klares Signal für die Haltung der EU und der internationalen Gemeinschaft."
EU will Rückkehr des Abgesetzten
In Bildts Erklärung hieß es, die EU setze sich für eine Rückkehr des gesetzmäßigen Präsidenten Manuel Zelaya ein. Dieser war von Militärs seines Landes am Sonntag entmachtet und außer Landes gebracht worden.
Vorangegangen war ein politischer Streit über die Frage, ob sich Zelaya per Verfassungsänderung ein weiteres Mal wählen lassen dürfe. Im Laufe der Auseinandersetzung hatte Zelaya die Führung des Militärs entlassen, weil diese sich weigerte, ihm bei der Durchführung des Referendums zu helfen.