Nach Corona-Lockerungen Griechenland bereitet sich auf Touristen vor
Noch gut zwei Wochen - dann kann der Griechenland-Urlaub beginnen, allerdings nur für Touristen aus Deutschland und aus 28 anderen Ländern.
Das Leben kehrt zurück, die Leichtigkeit kehrt zurück nach Griechenland. Die Straßencafes sind wieder geöffnet: "Wir sind ganz begeistert. Endlich können wir wieder hier sitzen", sagt Katia und lacht. Ihre Freundin Katerina nippt an ihrem Kakao und meint: "Das haben wir vermisst. Das ist wie Psycho-Therapie. Herrlich." Viele Tische sind noch frei im Straßencafe mitten in Athen. Viel Platz also für Touristen.
Ein paar hundert Kilometer weiter, auf der Vulkaninsel Santorini: Man hört nur die Wellen - und nicht wie sonst um diese Jahreszeit die Rufe und das Gemurmel Tausender Touristen. Es ist ungewöhnlich still in den verwinkelten Inselgassen mit den weiß getünchten Häusern. Panagiotis Petris hat in seinem Hotel alles für die Gäste vorbereitet - natürlich nach den neuen Corona-Vorschriften:
An der Rezeption halten wir Abstand. Wir tragen Handschuhe und Masken. Frühstück bringen wir auf die Zimmer - ein Frühstücks-Büffet wird es also nicht geben. Trotzdem: der Frühstücksraum ist offen. Dort haben wir die Tische weit auseinander gestellt. Wenn sich dort jemand hinsetzen will, geht das auch. Gedrängel wird es dort nicht geben."
Es droht die Pleite
Petris verspricht seinen Gästen entspannten Urlaub - trotz Corona. Und er hofft, dass auch wirklich Touristen nach Santorini kommen, sonst wäre sein Hotel von der Pleite bedroht:
Das Wichtigste ist erst einmal, unser Überleben zu sichern. Wir wollen die Saison zum Jahresende hin verlängern, damit wir so viele Einnahmen wie möglich haben, um die Kosten in diesem Jahr zu decken.
Zu all den Zweifeln, ob Hotels und Tavernen die Krise überhaupt überstehen können, schickt Griechenlands Chef-Virologe Sotiris Tsiodras noch eine Warnung hinterher:
Wir müssen vorsichtig bleiben. Das Virus ist noch da. Es ist nicht verschwunden. Mit der Öffnung des Tourismus kann das Virus auch aus dem Ausland zu uns kommen. Deshalb werden wir wachsam bleiben; wir werden kontrollieren.
Stichprobenartige Gesundheitschecks
Touristen, die ab dem 15. Juni nach Griechenland einreisen, sollen aber nur stichprobenartig auf ihre Gesundheit überprüft werden, gleich nach der Ankunft auf dem Flughafen. Sie müssen keinen Corona-Test nachweisen; sie müssen keine Quarantäne-Vorschriften befolgen; sie können sich frei in ganz Griechenland bewegen - und sich überall sicher fühlen, verspricht jedenfalls die griechische Regierung, denn: Sollte in diesem Sommer irgendwo ein Corona-Verdachtsfall auftreten, auch auf einer abgelegenen Insel mit nur 300 Einwohnern - dann werde schnell ein Arzt dort sein und spätestens nach zwei Stunden könnte der Patient in ein Krankenhaus aufs Festland oder auf eine größere Insel gebracht werden.
Griechenland sieht sich für alle Fälle gut gerüstet. Bislang habe Griechenland die Corona-Krise ja auch gut gemeistert, meint Athens Bürgermeister Kostas Bakoyannis:
So blicken wir optimistisch in die Zukunft. Wir schicken die Botschaft in die Welt hinaus: Griechenland ist offen und sicher. Hier kann man den Urlaub genießen und gleichzeitig die eigene Gesundheit schützen."
Ja, Griechenland wirbt damit, dass es besser durch die Corona-Krise kam als die meisten anderen Mittelmeer-Länder. So gibt Regierungssprecher Stelios Petsas das Ziel vor, dass sich Griechenland ein großes Stück holt vom kleiner gewordenen Tourismus-Kuchen.