EU-Zahlen Illegale Einreisen auf Fünf-Jahres-Tief
Frontex meldet den niedrigsten Stand seit fünf Jahren: 150.000 illegale Grenzübertritte zählte die EU-Behörde 2018. Besonders stark sank die Zahl in Italien. Nach Spanien kamen dagegen deutlich mehr Migranten.
Im vergangenen Jahr sind deutlich weniger Menschen illegal in die Europäische Union eingereist. Die Zahl der illegalen Grenzübertritte sei gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent auf 150.000 gesunken, teilte die EU-Grenzschutzagentur Frontex mit. Die Behörde sprach vom niedrigsten Stand seit fünf Jahren.
Der Wert lag demnach 92 Prozent unter dem des Jahres 2015, als besonders viele Flüchtlinge in die EU kamen. Das lag laut Frontex vor allem daran, dass im vergangenen Jahr deutlich weniger Migranten versuchten, über das Mittelmeer nach Italien zu gelangen. Mit etwas mehr als 23.000 wurden hier rund 80 Prozent weniger illegale Grenzübertritte festgestellt.
Die Anzahl von Menschen, die sich von Libyen aus auf den Weg machten, sank den Zahlen zufolge besonders stark. Über die zentrale Mittelmeerroute kamen demnach vor allem Tunesier und Eritreer.
Spanien meldet deutlichen Zuwachs
Eine Verdoppelung gab es dagegen bei den Migranten, die über das westliche Mittelmeer Spanien erreichten. Ihre Zahl lag nach Frontex-Angaben bei 57.000. Die meisten Menschen, die hier ankamen, legten dem Bericht zufolge in Marokko ab. Unter ihnen seien vor allem Menschen aus Mali, Guinea, Algerien und Marokko selbst gewesen.
Auch über die östliche Mittelmeerroute kamen mehr Migranten als im Jahr davor: 56.000 illegale Grenzübertritte registrierte Frontex hier - ein Anstieg von rund einem Drittel gegenüber dem Vorjahr. Grund für diesen Anstieg sei vor allem, dass mehr Migranten auf dem Landweg über die Türkei nach Griechenland kamen - vor allem Türken selbst. Auf dem Seeweg über die Inseln seien vor allem Afghanen, Syrier und Iraker gekommen.
2018 erhob Frontex zum ersten Mal Daten über Geschlecht und Alter der Migranten. Demnach waren 18 Prozent Frauen. Rund 20 Prozent der Migranten gaben der EU-Behörde zufolge an, noch keine 18 Jahre alt zu sein.