Erschwerte Löscharbeiten Waldbrände wüten in Portugal
Seit dem Wochenende kämpfen in Portugal Feuerwehrleute gegen Wald- und Buschbrände überall im Land. Immer wieder werden die Flammen von starkem Wind angefacht und geraten außer Kontrolle.
Der Weltjugendtag mit dem Papst-Besuch ist schon kein Aufmacher mehr in den portugiesischen Nachrichten. Stattdessen dominiert die kritische Feuersituation im Land. Denn wie viele andere südeuropäische Länder bleibt auch Portugal nicht von verheerenden Waldbränden verschont. Extreme Hitze sowie Trockenheit begünstigen das Risiko für Feuer - starker Wind erschwert zusätzlich die Löscharbeiten.
Seit dem Wochenende wüten großflächig Dutzende Brände. Am Montagabend war die Lage besonders kritisch in der Provinz Leiria, etwa 150 Kilometer nördlich von Lissabon.
Dicke Rauchschwaden in der Provinz Leiria. Zeitweise musste die Autobahn gesperrt werden.
Feuer weiterhin nicht unter Kontrolle
Der nationale Katastrophenschutz forderte Menschen auf, extrem wachsam zu sein. Die aktuelle Lage sei sehr komplex und schwierig. Die Kapazitäten reichten nicht aus, um gegen alle Feuer gleichzeitig vorgehen zu können.
Mehr als 1.000 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Brände. Bei einem der größeren Feuer im Süden des Landes nahe der Kleinstadt Odemira wurden Behörden zufolge mehrere Einsatzkräfte verletzt.
Feuerwehrleute stehen vor einer Flammenwand in der Gemeinde Odemira im Südwesten Portugals.
Auch dort waren die Flammen bis in die Nacht hinein nicht unter Kontrolle. Wie der portugiesische Rundfunk RTP berichtet, hatten sich die Flammen weiter Richtung Algarve ausgebreitet. 1.400 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Etwa 350 Kilometer nördlich, in der Region Proença-a-Nova im Landesinneren ist inzwischen das Schlimmste überstanden. Dort hatten die Flammen fast zwei Tage lang gewütet. Tausende Hektar Land wurden seit dem Wochenende nach offiziellen Angaben zerstört.
Der bisher verheerendste Brand zerstörte am Wochenende in den Bezirken Castelo Branco und Proença-a-Nova im Zentrum des Landes rund 7.000 Hektar. Das entspricht einer Fläche von gut 10.000 Fußballfeldern.
Zu wenig Regen und fehlende Brandschutzmaßnahmen
Anwohner beklagen Wasserknappheit: Seit vielen Monaten habe es in weiten Teilen des Landes nicht mehr geregnet. Einige fordern zudem, dass mehr totes Holz aus den Wäldern geholt werden müsste als Brandschutzmaßnahme.
Die Temperaturen bleiben mit mehr als 35 Grad Celsius weiterhin hoch. Regen ist nicht vorhergesagt. Das Waldbrandrisiko bleibt in Portugal, wie auf der gesamten iberischen Halbinsel, extrem hoch.