Nach Anschlag in Brüssel Tatverdächtiger von der Polizei erschossen
Der mutmaßliche Attentäter von Brüssel ist offiziellen Angaben zufolge tot. Nach stundenlanger Fahndung war der Verdächtige am Morgen von der Polizei niedergeschossen worden. Auch die mögliche Tatwaffe wurde entdeckt.
Der von der belgischen Polizei angeschossene mutmaßliche Attentäter, der am Montag in Brüssel zwei Schweden getötet haben soll, ist tot. Das teilte das belgische Krisenzentrum auf X, ehemals Twitter, mit. Der mutmaßliche Islamist war nach stundenlanger Fahndung am Morgen von der Polizei niedergeschossen worden. Bei dem Verdächtigen wurde den Angaben zufolge eine Waffe gefunden, die die des Anschlags vom Montagabend sein könne.
Auch Belgiens Innenministerin Annelies Verlinden bestätigte den Tod des mutmaßlichen Attentäters. "Der Täter ist identifiziert und tot", teilte Verlinden auf X mit.
Verdächtiger bei Polizei bekannt
Die Ermittler gehen auch Hinweisen auf ein islamistisches Motiv nach. Der mutmaßliche Attentäter, der über Nacht auf der Flucht war, ist den Behörden bekannt: Man könne bereits jetzt sagen, dass es sich um einen 45-jährigen Tunesier handele, der im November 2019 in Belgien Asyl beantragt habe, sagte Justizminister Vincent van Quickenborne am frühen Morgen. Er sei der Polizei im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit aufgefallen.
Die beiden Schweden starben rund fünf Kilometer entfernt vom Brüsseler Fußballstadion, wo die Nationalmannschaften Belgiens und Schwedens in einem EM-Qualifikationsspiel gegeneinander spielten. Ein drittes Opfer, ein Taxifahrer, ist inzwischen außer Lebensgefahr. Noch am Montagabend wurde die höchste Terrorwarnstufe für Brüssel ausgerufen. Im Rest des Landes wurde sie auf die zweithöchste Stufe gesetzt.
Hausdurchsuchung ohne Erfolg
Die Staatssekretärin für Asyl und Migration, Nicole de Moor, sagte, der mutmaßliche Täter habe im November 2019 Asyl beantragt. "Er erhielt im Oktober 2020 einen negativen Bescheid und verschwand kurz darauf vom Radar."
Eine Hausdurchsuchung durch Spezialeinheiten im Brüsseler Stadtteil Schaerbeek blieb nach Angaben des Bundesanwalts Frédèric Van Leeuw noch ohne Erfolg. "An der angegebenen Adresse wurde niemand angetroffen", sagte er. Aus Sicherheitsgründen sei das gesamte Gebäude mit rund 20 Wohnungen von der Polizei durchsucht worden. Weitere Ermittlungen seien im Gange.