Krieg gegen die Ukraine Russland bestätigt Angriff in Tschaplyne
Nachdem die Ukraine über einen Raketenangriff in der Zentralukraine berichtet hatte, hat das russische Verteidigungsministerium diesen bestätigt. Es sei ein Angriff auf ukrainische Truppen gewesen. Die Ukraine meldet 25 zivile Todesopfer.
Das russische Verteidigungsministerium hat bestätigt, am Mittwoch einen Bahnhof in der Zentralukraine unter Beschuss genommen zu haben. Dem Ministerium zufolge handelte es sich um ein Raketenangriff auf einen Militärzug, der "auf dem Weg in die Gefechtsgebiete" im Osten der Ukraine gewesen sei. Eine Iskander-Rakete habe den Zug "direkt getroffen" und "mehr als 200 Reservisten der ukrainischen Streitkräfte" getötet sowie Ausrüstung zerstört, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
Die Ukraine hatte zuvor über einen russischen Raketenangriff am Bahnhof in der Kleinstadt Tschaplyne in der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk berichtet. Der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, sagte, 25 Menschen seien bei dem Angriff ums Leben gekommen. Er äußerte sich nicht dazu, ob alle Opfer Zivilisten waren. 31 weitere Menschen wurden seinen Angaben zufolge verletzt.
Elfjähriger offenbar unter den Todesopfern
Fünf Bahnwaggons seien von einer Rakete getroffen, berichteten ukrainische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf eine Ansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an den UN-Sicherheitsrat via Video-Link.
Unter den Todesopfern seien fünf Menschen, die in ihrem Wagen verbrannt seien. Ferner befand sich unter den Todesopfern nach Selenskyjs Angaben ein elfjähriger Junge. Er sei in seinem Haus gestorben, das von einer russischen Rakete zerstört worden sei. In seiner abendlichen Videobotschaft ans Volk sagte der Staatschef später: "Tschaplyne ist heute unser Schmerz."
Angriff am Unabhängigkeitstag
Am Mittwoch beging die Ukraine den Unabhängigkeitstag, an dem das Land an die Unabhängigkeitserklärung von der Sowjetunion im Jahr 1991 erinnert. Vor genau sechs Monaten - am 24. Februar - marschierte Russland in das Nachbarland ein.