Wartung von Nord Stream 1 Ukraine bietet Pipelines als Ersatz an
Die Ukraine hat angeboten, mit ihrem Gasleitungsnetz einzuspringen, wenn Russland die Pipeline Nord Stream 1 wegen Wartungsarbeiten schließt. Gazprom hatte angekündigt, den Hahn vom 31. August bis zum 2. September zuzudrehen.
Nach der Ankündigung des russischen Gasversorgers Gazprom, die Pipeline Nord Stream 1 erneut für mehrere Tage zu schließen, hat die Ukraine ihre Leitungen als Ersatz angeboten. Der Betreiber des ukrainischen Gasleitungsnetzes, GTSOU, teilte mit, die Kapazitäten des ukrainischen Gastransportsystems und der Route durch Polen seien mehr als ausreichend, um sicherzustellen, dass Russland seine Lieferverpflichtungen an europäische Länder erfüllt. Angesichts chronischer Unterbrechungen der Arbeit von Nord Stream 1 biete sich diese Alternativroute an, heißt es weiter.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland vor, seine Gaspipelines zu nutzen, um den Westen zu erpressen. Moskau benutze die Leitungen nur, um in Europa Probleme zu schaffen, nicht um mit Gas zu helfen, sagte er in Kiew. Je schneller sich die europäischen Staaten unabhängig von russischer Energie machten, desto eher würden sie ruhig durch die Winter kommen.
Grüne halten Wartung für politisches Manöver
Auch die Grünen-Energieexpertin Lisa Badum hält die angekündigte neuerliche Unterbrechung russischer Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 für ein politisches Manöver. Im Deutschlandfunk sagte die Obfrau ihrer Partei im Klima- und Energieausschuss des Bundestages, die Gazprom-Ankündigung sei ein neuer Beleg dafür, "dass wir uns im Gas-Krieg nicht von Putin abhängig machen dürfen".
Gazprom hatte am Freitag angekündigt, den Gasstrom durch die Ostsee-Leitung wegen Wartungsarbeiten vom 31. August bis 2. September zu stoppen. In dieser Zeit werde der verbliebene Kompressor gewartet. Danach solle der Betrieb wieder im bisherigen Umfang aufgenommen werden, falls es keine technischen Probleme gebe, erklärte Gazprom.
Gegenwärtig ist die Pipeline nur zu 20 Prozent ausgelastet. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz teilte mit, die Wartungsmeldung zur Kenntnis genommen zu haben.