US-Außenminister Blinken

Krieg gegen die Ukraine Blinken erwartet Einsatz nordkoreanischer Soldaten

Stand: 31.10.2024 21:27 Uhr

Steht ein Einsatz nordkoreanischer Soldaten in der Ukraine kurz bevor? Die USA gehen laut Außenminister Blinken davon aus. 8.000 Soldaten sind demnach bereits in der russischen Grenzregion Kursk.

In der russischen Grenzregion Kursk sind nach Angaben der US-Regierung inzwischen rund 8.000 nordkoreanische Soldaten eingetroffen und zum Kampfeinsatz gegen ukrainische Einheiten bereit. "Wir gehen jetzt davon aus, dass sich insgesamt etwa 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland befinden, und den neuesten Informationen zufolge wurden bis zu 8.000 dieser nordkoreanischen Streitkräfte in der Region Kursk stationiert", sagt US-Außenminister Antony Blinken. 

Zwar habe die US-Regierung noch keine Kampfhandlungen der Nordkoreaner gegen ukrainische Streitkräfte gesehen, "aber wir gehen davon aus, dass dies in den nächsten Tagen geschieht", so Blinken weiter. Russland habe die nordkoreanischen Soldaten für Gefechte mit Artillerie sowie für grundlegende Infanterie-Einsätze trainiert. Sollten sie tatsächlich in das Kriegsgeschehen eingreifen, wären sie damit legitime Ziele und könnten auch von der Ukraine beschossen werden.

Einsatzgebiet der Truppen noch unklar

Es sei das erste Mal seit 100 Jahren, dass Russland ausländische Truppen in sein Land eingeladen habe, erklärte Blinken weiter. Unklar ist, ob die nordkoreanischen Soldaten zu Kampfhandlungen auf ukrainischem Staatsgebiet eingesetzt werden könnten oder in von der Ukraine besetzten Gebieten in Russland kämpfen sollen. Auch ist nach Angaben von UN-Diplomaten möglich, dass die Nordkoreaner hinter der Front eingesetzt werden und dort zum Beispiel logistische Aufgaben übernehmen könnten.

Nordkoreanische Truppen in russischen Uniformen

Der südkoreanische Geheimdienst hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass nordkoreanische Truppen in Russland russische Uniformen tragen sollen sowie Falschidentitäten erhalten haben, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern. Russlands Präsident Wladimir Putin bestreitet die Anwesenheit nordkoreanischer Soldaten nicht und verweist darauf, dass auch die Ukraine auf Personal aus NATO-Staaten zurückgreife.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte hatte die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea vor wenigen Tagen als "Bedrohung für die indo-pazifische und euro-atlantische Sicherheit" bezeichnet.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 31. Oktober 2024 um 21:00 Uhr.