Krieg gegen die Ukraine Putin will Angriffe "nach Plan" fortsetzen
Russlands Präsident Putin hat betont, dass er den Krieg gegen die Ukraine "planmäßig" fortsetzen werde. Die russische Armee habe keine Schwierigkeiten. Der Ukraine warf er vor, sich nicht an Abmachungen zu halten.
Der Militäreinsatz in der Ukraine werde "planmäßig" fortgesetzt, hat der russische Präsident Putin erklärt. "Unsere Aufgabe ist es, alle gesetzten Ziele zu erfüllen und zu erreichen und dabei die Verluste zu minimieren", sagte Putin bei einer Pressekonferenz mit dem belarusischen Staatschef Alexander Lukaschenko. "Und wir werden dabei gleichmäßig, ruhig und nach dem ursprünglich vom Generalstab vorgeschlagenen Plan vorgehen."
Putin und Lukaschenko waren zu Gesprächen in der russischen Amur-Region zusammengetroffen. Lukaschenko besteht darauf, dass Belarus mit in die Verhandlungen zur Lösung des Konflikts in der Ukraine einbezogen werden muss. Russland hat den Verbündeten Belarus als Schutzgarant der Ukraine vorgeschlagen.
Probleme der Armee verneint
Putin bestritt, dass die russische Armee Schwierigkeiten habe und zum Rückzug aus großen Gebieten insbesondere um Kiew gezwungen worden sei: "Unsere Aktionen in bestimmten Regionen der Ukraine dienten dazu, Kräfte zu binden, Schäden zuzufügen und die militärische Infrastruktur zu zerstören."
Ziel sei es gewesen, "die Voraussetzungen für eine aktivere Operation auf dem Gebiet des Donbass zu schaffen", sagte der Kreml-Chef.
Auch verlaufe der Militäreinsatz nicht schneller, um die Verluste so gering wie möglich zu halten, sagte Putin. "Ich höre oft die Frage: Geht es nicht schneller?" Das ginge zwar, aber eine Intensivierung der Kämpfe "hätte leider auch Auswirkungen auf die Verluste".
In den Verhandlungen für ein Ende der Kämpfe warf Putin der ukrainischen Seite mangelnde Konsistenz in ihren Positionen vor. Die Ukraine sei von den Vereinbarungen, die bei den Friedensgesprächen in Istanbul getroffen wurden, abgewichen.
"Ich wurde gestern Abend informiert, dass die ukrainische Seite wieder etwas geändert hat", sagte er. "Ein solcher Mangel an Konsistenz in den grundlegenden Punkten schafft Schwierigkeiten."
Von der Ukraine hieß es, die Gespräche mit Russland gingen weiter. Die Verhandlungen seien hart, würden aber fortgesetzt, sagte Mychailo Podoljak, ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Russland wolle mit seinen öffentlichen Äußerungen Druck ausüben.
Putin gibt sich siegessicher
Zuvor hatte sich Putin siegesgewiss gegeben und den Angriffskrieg auf die Ukraine als alternativlos dargestellt. Auch sagte er, die westlichen Sanktionen würden sein Land nicht vom Kurs abbringen.
Er bekräftigte, dass sich Russland nicht vom Rest der Welt abschotten wolle. Ausländischen Mächten wiederum werde eine Abschottung des Landes nicht gelingen, sagte er. "Es ist in der heutigen Welt sicher unmöglich, jemanden zu isolieren, besonders ein so riesiges Land wie Russland."
Gräueltaten erneut als Inszenierung bezeichnet
Die Berichte über Massaker an Zivilisten im ukrainischen Ort Butscha bei Kiew bezeichnete Putin als "Falschinformationen". Er verglich die Anschuldigungen gegen die russischen Streitkräfte mit Vorwürfen gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad, im Syrien-Krieg Chemie-Waffen eingesetzt zu haben: "Wir haben den gleichen Fake in Butscha."
Die Ukraine beschuldigt die russischen Truppen, in Butscha, einem Vorort der Hauptstadt Kiew, schwere Kriegsverbrechen begangen zu haben. Die Soldaten sollen ein Massaker unter Zivilisten angerichtet und Hunderte Menschen, teils gefesselt, erschossen haben. Die ukrainische Führung wirft der russischen Armee auch Massenvergewaltigungen und Folter vor.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und andere westliche Politiker sowie zahlreiche Experten und Journalisten haben Butscha besucht und dort selbst die Leichen gesehen. Russland sprach dennoch von einer Inszenierung.