Konzerte in London Auf den Schock folgt die nächste Swift-Show
Nach den Konzertabsagen in Wien wegen Terrorgefahr tritt Taylor Swift heute wieder im Londoner Wembley-Stadion auf. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden massiv hochgefahren. Die Sängerin selbst hat sich noch nicht geäußert.
Heute Abend wird Taylor Swift im Londoner Wembley-Stadion wieder ihre Show performen und 90.000 vor allem junge "Swifties" werden mitfeiern. Und versuchen, zu vergessen, dass wegen Terrorgefahr die Wiener Konzerte abgesagt werden mussten. Londons Bürgermeister Sadiq Khan versucht, Gelassenheit zu verbreiten. Die Stadt habe Erfahrung mit der Sicherheit solcher Großereignisse - man freue sich, dass Swift nach mehreren Konzerten im Juni wieder da sei.
Großbritannien hat schon ein Konzert-Trauma erlebt: 2017 hatte ein islamistischer Attentäter bei einem Auftritt der Sängerin Ariana Grande in Manchester 22 Menschen mit einer Bombe in den Tod gerissen. Daraus habe man viel gelernt, so Khan.
Die Polizei arbeitet sehr eng mit der Stadt und den Veranstaltern zusammen. Wir können die Taylor-Swift-Konzerte sicher durchführen.
Strenge Eingangskontrollen, keine Fans vor dem Stadion
Fans werden am Stadion durch Metalldetektoren geschleust und dürfen nur eine kleine Tasche mitbringen. Gegenstände wie Selfie-Sticks, Laptops und Frisbee-Scheiben sind verboten. Verboten ist auch das sogenannte Tay-Gating, wenn Fans sich vor einer Taylor-Swift-Show ohne Ticket versammeln, um mitzufeiern, wie es etwa bei den Konzerten in München Tausende taten.
Die Behörden versuchen, schwer kontrollierbare Menschenansammlungen zu vermeiden. "Jeder, der sich außerhalb des Stadions aufhält, wird von den Sicherheitskräften weggeschickt", heißt es auf der Webseite des Wembley-Stadions.
Die Musikjournalistin Shiobhan McAndrews findet das richtig: "Das ist gut, dass sie so klare Regeln vorgeben. Da werden so viele junge Fans und Familien sein, denen das Vertrauen gibt, dass der Veranstalter die Sicherheit ernst nimmt."
Fans zwischen Vorfreude und mulmigem Gefühl
Die Österreicherinnen Amanda und Nora hatten Tickets für das erste Swift-Konzert in Wien. Nach der Absage war die 14-jährige Nora so niedergeschlagen, dass die Familie Karten für das Wembley-Stadion in London organisierte. Zum Auftritt am Samstag reisen die beiden jetzt an.
Amanda macht sich im Gespräch mit dem ARD-Studio London durchaus Gedanken: "Es ist schon ein mulmiges Gefühl, aber ich gehe davon aus, dass sie dieses Event nicht leichtfertig abhalten."
Noch kein Kommentar von Taylor Swift
Normalerweise steht Swift mit ihren Fans in engem Kontakt. Nachdem ein Attentäter Ende Juli bei einem Taylor-Swift-Tanzkurs für Kinder im englischen Stockport drei Mädchen getötet hatte, drückte Swift ihre Fassungslosigkeit und ihr Mitgefühl auf Social Media aus. Auf die abgesagten Konzerte in Wien reagierte sie bisher nicht.
"Dass sie sich noch nicht geäußert hat, ist sehr untypisch, aber ich bin mir hundertprozentig sicher, dass es einen guten Grund hat", sagt Amanda. "Heute ist ja die erste Show in London, ich bin gespannt, ob sie da etwas sagt."
Amanda hofft trotz allem, dass das Konzert in Wembley für Nora und sie ein unvergessliches Erlebnis wird. Aber das sollte möglich sein, "weil ich der Meinung bin, dass dieser Space, der von ihr und mit den Menschen, mit den Fans geschaffen wurde, einfach ein wunderschöner ist."