Waldbrände auf Teneriffa Feuer breiten sich weiter aus
Die Waldbrände auf Teneriffa sind weiter nicht unter Kontrolle. Während es im Nordosten brennt und Tausende Menschen evakuiert wurden, bleiben Touristen auf der Insel bislang offenbar von Beeinträchtigungen verschont.
Der schwere Waldbrand im Nordosten von Teneriffa hat sich über Nacht weiter ausgebreitet. Etwa 200 Einsatzkräfte sowie 16 Löschflugzeuge und -hubschrauber sind bei den verheerenden Waldbränden auf der Kanaren-Insel Teneriffa im Einsatz. Das teilte der Regierungschef der spanischen Insel, Fernando Clavijo, mit. Das schwer zugängliche Gelände sowie widrige Wetterbedingungen mit starken Winden machten die Brandbekämpfung aber weiter schwierig.
"Wir können aber sagen, dass die Verteidigungslinien, die zum Schutz von bewohnten Gebieten wie La Esperanza, Santa Ursula oder La Orotava errichtet wurden, bereits erste Wirkung zeigen", sagte der Regierungschef.
Ramón Martín, Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Arafo im Nordosten der Insel, sagte dem Radiosender RNE, das Feuer habe sich zwar weiter ausgebreitet, "aber sehr langsam". Die nächsten Stunden würden "entscheidend" sein, betonte er.
Einer der schwersten Brände der vergangenen Jahrzehnte
Nach zwei Tagen hätten die Flammen laut Clavijo knapp 3.300 Hektar der bei Urlaubern beliebten Insel erfasst. Die Flammen wüten im Nordosten an mehreren Fronten in einem Radius von mehreren Dutzend Kilometern.
Nach Angaben Clavijos handelt es sich um einen der schwersten Brände auf Teneriffa in den vergangenen 40 Jahren. Die Zahl der aus ihren Häusern in acht betroffenen Gemeinden wie Arafo und Candelaria evakuierten Menschen liegt derweil nur noch bei gut 3.000 statt wie zuvor 4.000. Das Rote Kreuz richtete Notunterkünfte in Turnhallen ein. Bewohner weniger gefährdeter Orte wurden aufgerufen, ihre Wohnungen nicht zu verlassen.
Von den Bränden auf Teneriffa ist der Nordosten der Insel betroffen.
Zufahrten zum Vulkan Teide gesperrt
Obwohl die Zufahrten zum Vulkan Teide vorsichtshalber gesperrt wurden, herrschte nach Angaben der Reiseverkehrsbehörde Teneriffas in den touristischen Gebieten Normalität.
Laut dem Reiseunternehmen Tui befinden sich allein mehr als 10.000 Kunden des Konzerns auf Teneriffa. Bislang gebe es für sie keine Beeinträchtigungen, hieß es.
Ursache für Brände noch unklar
Die Ursache des in der Nacht auf Mittwoch zwischen Arafo und Candelaria ausgebrochenen Feuers steht weiterhin nicht fest. Die Meteorologin Victoria Palma, die die Inselregierung berät, sprach von einem ganz besonderen Brand, der eine bis zu sechs Kilometer hohe Rauchwolke entwickelt habe und seine eigene meteorologische Dynamik entfalte.
Zudem transportiere der Brand glühende Vegetationsreste, die ihrerseits neue Feuer auslösten. Auf der im Atlantik vor der Küste Westafrikas gelegenen Inselgruppe der Kanaren kommt es vor allem im Sommer häufiger zu Waldbränden.
Erst im Juli zerstörte ein Feuer auf La Palma mehrere Tausend Hektar Fläche. Teneriffa ist die größte Insel des Archipels, der zu den wichtigsten Urlaubszielen Spaniens zählt. Teneriffa hat eine Fläche von rund 2.035 Quadratkilometern, etwa 930.000 Einwohner und ist unter anderem wegen des mehr als 3.700 Meter hohen Vulkans Teide bekannt, des höchsten Bergs Spaniens.