Auf annektierter Halbinsel Selenskyj-Wohnung auf Krim versteigert
Russlands Behörden haben eine Wohnung der Familie des ukrainischen Präsidenten Selenskyj auf der Krim enteignet und verkauft. Laut TASS wurden bei einer Versteigerung für das Apartment 440.000 Euro erzielt.
Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist einem Medienbericht zufolge eine Wohnung der Familie des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj versteigert worden. Laut der staatlichen russischen Agentur TASS erreichte die Immobilie bei einer Auktion einen Preis von 44,3 Millionen Rubel, umgerechnet 440.000 Euro. Diese Summe liege rund 200.000 Euro über dem Startpreis. Insgesamt habe es nur zwei Bieter gegeben.
Wohnung in diesem Jahr enteignet
Die etwa 120 Quadratmeter große Wohnung befindet sich in einem Apartmentkomplex im Kurort Jalta. Sie war in diesem Jahr von den russischen Behörden verstaatlicht worden. Offiziell gehörte die Wohnung der Ehefrau Selenskyjs, Olena Selenska.
Laut TASS handelt es sich um ein Drei-Zimmer-Apartment mit Balkon und Blick auf das Schwarze Meer und den Liwadija-Palast, die Sommerresidenz des letzten russischen Zaren Nikolai II und Ort der Konferenz von Jalta 1945.
Selenska hatte die Immobilie auf der Krim 2013 gekauft, rund ein Jahr bevor Russland die Schwarzmeer-Halbinsel völkerrechtswidrig annektierte. Damals verdiente Wolodymyr Selenskyj sein Geld noch als Schauspieler und Kabarettist.
Grundlage der Versteigerung der Wohnung war ein Gesetz, das die russischen Besatzer beschlossen hatten. Das demokratisch nicht legitimierte Parlament der Krim hatte dem ohne Gegenstimme zugestimmt.
Käuferin aus Moskau
Bei der Käuferin soll es sich um eine Unternehmerin aus Moskau handeln. Laut TASS handelt sie mit Immobilien. Dem Nachrichtenportal Mash sagte sie, sie habe die Wohnung wegen der guten Lage und des Klimas gekauft. Ein Teil der Einnahmen könnte nach Medienberichten in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine fließen.