Kontrolle eskaliert Pariser Polizei erschießt zwei Autoinsassen
Polizisten haben im Zentrum von Paris auf ein Auto geschossen, das versucht haben soll, sie zu rammen. Dabei wurden zwei Insassen des Fahrzeugs getötet und ein dritter verletzt, wie die Polizei mitteilte.
Die Polizei in Paris hat zwei Insassen eines Autos erschossen, das bei einer Kontrolle auf die Beamten zugerast sein soll.
Wie die Zeitung "Le Parisien" und der Sender BFMTV unter Verweis auf Angaben der Polizei berichteten, hätten die Beamten den Wagen am Sonntagabend auf der Pont-Neuf-Brücke im Zentrum der Stadt kontrollieren wollen, weil er in die verkehrte Richtung fuhr. Als der Wagen die Haltezeichen missachtete und gezielt auf die Polizisten zufuhr, hätten diese das Feuer eröffnet. Ein dritter Insasse soll nach Informationen der Polizei verletzt worden sein.
Wie die Zeitung "Le Figaro" berichtete, sei der Wagen zunächst entgegen der Fahrtrichtung in der Nähe der Brücke geparkt gewesen, als die Beamten die Insassen hätten kontrollieren wollen und ihre automatischen Waffen auf das Auto gerichtet hätten. Daraufhin habe der Fahrer den Wagen in Richtung der Polizisten beschleunigt, die unverzüglich geschossen hätten.
Offenbar kein Zusammenhang mit Präsidentschaftswahl
Polizei und Staatsanwaltschaft waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Umgebung wurde großräumig abgesperrt. Die Spezialeinheit zur Überprüfung des Vorgehens der Beamten (IGPN), die "Polizei der Polizei", sei eingeschaltet worden. Die Kriminalpolizei ermittelt zudem wegen "versuchter vorsätzlicher Tötung von Personen, die Träger der öffentlichen Gewalt sind".
Ein Zusammenhang mit der Präsidentschaftswahl, die am Sonntagabend zu Ende ging, ist bisher nicht zu erkennen. Der Ort der Kontrolle lag mehrere Kilometer von der Umgebung des Eiffelturms entfernt, wo der wiedergewählte Präsident Emmanuel Macron seinen Sieg feierte. Die Pont Neuf befindet sich in der Nähe des berühmten Louvre-Museums.