Atomwaffenfähiges System Russland will Belarus Iskander-Raketen liefern
Belarus soll atomwaffenfähige Raketen aus Moskau erhalten. Das erklärte der russische Präsident Putin. Das Iskander-System solle in den kommenden Monaten geliefert werden. Zudem sollen belarusische Kampfflieger aufgerüstet werden.
Russland wird nach Angaben von Präsident Wladimir Putin bald atomwaffenfähige Raketen an Belarus liefern. Wie Putin bei einem Treffen mit dem belarusischen Staatschef Alexander Lukaschenko ankündigte, wird Russland "in den kommenden Monaten" das Raketensystem Iskander-M an Belarus liefern, das auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden kann.
Das Kurzstreckenraketensystem hat eine Reichweite von etwa 500 Kilometern und gilt als modern. Die Raketen sind auf geländefähigen Lastwagen stationiert, die auch als Abschussrampe dienen. Die russische Armee setzte auch viele Iskander-Flugkörper gegen Ziele in der Ukraine ein. Es ist unklar, wie groß die russischen Lagerbestände noch sind.
Kampfjets aufrüsten
Lukaschenko hatte den geplanten Kauf von Iskander-Raketen und S-400-Flugabwehrsystemen aus Russland bereits im Mai bekannt gegeben. Putin sagte Lukaschenko nun zudem zu, bei der Aufrüstung belarusischer Kampfflugzeuge zu helfen, damit diese künftig ebenfalls Atomwaffen transportieren können.
Die belarusische Armee habe viele Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-25, die entsprechend "verbessert" werden könnten, sagte Putin bei dem Treffen mit Lukaschenko in St. Petersburg. Die Modernisierung müsse in Flugzeugfabriken in Russland vorgenommen werden, zeitgleich könne auch schon die Ausbildung des Personals beginnen.
Belarus unterstützt russischen Angriff
Die Aufrüstungspläne inmitten des Ukraine-Konflikte dürften für neue Spannungen zwischen Moskau und dem Westen sorgen. Belarus grenzt an die Ukraine und an mehrere NATO-Länder, ist aber ein enger Verbündeter Russlands.
Belarus hat die russische Militäroffensive in der Ukraine schon mehrfach diplomatisch und logistisch unterstützt - auch Angriffe auf die Ukraine erfolgten von Belarus aus. Putin hat seit Beginn des Militäreinsatzes Ende Februar schon mehrfach öffentlich über Atomwaffen gesprochen, was als Warnung an den Westen angesehen wird, nicht in den Ukraine-Konflikt einzugreifen.