Italienische Region Kampanien Dutzende Erdbeben im Großraum Neapel
In Italien hat eine Serie von Erdbeben die Region um Neapel erschüttert. In Ortschaften rund um das Epizentrum weigerten sich viele Menschen nach dem Beben, in ihre Häuser zurückzukehren. Berichte über größere Schäden gibt es nicht.
Die Region rund um die italienische Großstadt Neapel ist von den heftigsten Erdbeben seit 40 Jahren erschüttert worden. Berichte über Verletzte oder größere Schäden gibt es bislang nicht. Rettungsdienste in dem Gebiet meldeten Risse an Gebäuden und herabgefallene Teile.
Notunterkünfte in der Stadt Pozzuoli
Viele Menschen seien verängstigt gewesen und aus Sorge auf die Straßen gelaufen, hieß es in Medienberichten. Vor allem in der Nähe des Epizentrums seien einige Häuser regelrecht durchgeschüttelt worden, berichteten Anwohner der Zeitung "Corriere del Mezzogiorno". Dem zwar kurzen, aber heftigen Erdstoß gingen schwächere Erdstöße voraus.
In den Ortschaften rund um das Epizentrum harrten die Anwohner noch am späten Montagabend auf den Straßen aus und weigerten sich, in ihre Häuser zurückzukehren. In der Stadt Pozzuoli wurden nach Angaben des Bürgermeisters Notunterkünfte eingerichtet. Die Schulen in der Stadt blieben heute aus Vorsicht geschlossen.
Institut erwartet weitere Beben
Das Erdbeben wurde gestern gegen 20.10 Uhr registriert. Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) gab die Stärke mit 4,4 an und verortete das Epizentrum in den Phlegräischen Feldern. Medienberichten zufolge war der Erdstoß nicht nur in den Ortschaften in der Nähe der Phlegräischen Felder deutlich zu spüren, sondern auch in Neapel, einschließlich des Hafengebiets.
Auch in den Stunden danach registrierte das INGV mehrere weitere schwächere Erdstöße. Gegen 21.45 Uhr meldeten die Experten einen Erdstoß mit der Stärke 3,9. Laut Mauro Di Vito vom INGV handelte es sich dabei um die heftigsten Erdstöße seit 40 Jahren. Das Institut teilte mit, dass es zu weiteren Beben einer ähnlichen Stärke kommen könne.
Hohe vulkanische Aktivität in Kampanien
Die Phlegräischen Felder, ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität in der Region Kampanien im Süden Italiens, werden seit geraumer Zeit von vielen kleinen Erdbeben heimgesucht. Meistens sind es kleine und kaum spürbare Erschütterungen, die die Erdkruste in dem Areal schwächen.
Seit elf Jahren gilt für das Gebiet die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft. In den vergangenen Monaten kam es jedoch auch zu stärkeren Erdstößen. Zuletzt gab es im September 2023 ein stärkeres Erdbeben der Stärke 4,2.