Krawalle in Großbritannien Neun Jahre Haft für rechtsextremen Randalierer
Es ist die bisher höchste Strafe, die im Zusammenhang mit den rechtsextremen Krawallen in England verhängt wurde: Ein 27-jähriger Randalierer muss neun Jahre hinter Gitter. Er hatte ein Feuer vor einem Hotel mit Asylbewerbern angefacht.
Ein 27-Jähriger, der bei den rechtsextremen Krawallen in England randaliert hatte, muss lange ins Gefängnis: Neun Jahre Haft verhängte das Sheffield Crown Court. Das Urteil ist die längste Strafe, das bisher in Zusammenhang mit den rechtsextremen Krawallen gefällt wurde, berichtet die britische Nachrichtenagentur PA.
Der Mann war schuldig gesprochen worden, weil er sich im August an der Attacke auf ein Hotel im nordenglischen Manvers beteiligt hatte. Der Fall sei zweifellos einer der schwersten, mit denen er sich im Zuge der Krawalle beschäftigt habe, sagte der Richter. Wie die anderen Gewaltausbrüche sei die Tat "voller Rassismus von Anfang bis zum Ende" gewesen.
Menschen im Hotel fürchteten um ihr Leben
In dem Hotel in der Nähe von Rotherham waren zum Zeitpunkt der Krawalle auch mehr als 200 Asylbewerber untergebracht. Der 27-Jährige hat dem Urteil zufolge Holz auf ein Feuer in einem Müllcontainer gelegt, der gegen den Ausgang eines Gebäudes geschoben wurde.
22 Mitarbeiter des Hotels hätten Angst um ihr Leben gehabt und verbarrikadierten sich in einem Panikraum. Der Mann wurde außerdem dabei gefilmt, wie er Polizisten angriff und mit einem Mülleimer sowie Raketen bewarf.
Der Richter nannte den Verurteilten einen "führenden Teilnehmer" der Krawalle in Manvers. Dabei wurden binnen zwölf Stunden 64 Polizisten verletzt.
Randalierer legten im August Feuer am Holiday Inn in der Nähe von Rotherham.
Viele Haftstrafen für Randalierer
In Großbritannien kam es vor einigen Wochen zu einer Vielzahl von rechtsextremen, gewalttätigen Ausschreitungen. Bisher wurden mehr als 200 Menschen in diesem Zusammenhang verurteilt, laut Nachrichtenagentur PA verhängten die Gerichte in den meisten Fällen Haftstrafen.
Ausgelöst wurden die Unruhen durch eine Messerattacke auf einen Taylor-Swift-Tanzkurs in der Stadt Southport. Dabei waren drei Mädchen getötet und mehrere Kinder verletzt worden. In sozialen Medien machte sich das Gerücht breit, der Täter sei ein muslimischer Migrant. Tatsächlich wurde der tatverdächtige 17-Jährige als Sohn von Ruandern in Großbritannien geboren.