Italien Polizei entdeckt in Strandbädern viele Mängel
Ranziges Olivenöl, gefrorenes Fleisch und illegale Partys - die Liste der in italienischen Strandbädern festgestellten Verstöße ist lang. Nach landesweiten Polizeikontrollen müssen einige ihren Restaurantbetrieb schließen.
Die italienische Polizei hat bei landesweiten Kontrollen von Strandbädern am Meer und an Seen zahlreiche Verstöße festgestellt. 20 Badeanstalten mussten ihren Restaurant- und Barbetrieb sogar einstellen. Das habe die auf Gesundheitsschutz spezialisierte Carabinieri-Einheit Nas mitgeteilt, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.
Bei 257 von 838 kontrollierten Betrieben entdeckten die Ermittler "Unregelmäßigkeiten". Dabei ging es vor allem um schwere hygienische oder bauliche Mängel. Der Großteil der Verstöße bezog sich auf mangelnde Hygiene in Küchen und an Orten, wo Essen zubereitet wird.
Ranziges Olivenöl und illegale Partys
Die Ermittler beschlagnahmten nach eigenen Angaben zwei Tonnen Nahrungsmittel, deren Verbrauchsdaten bereits abgelaufen waren oder die falsch gelagert und gekühlt wurden. In einem Betrieb seien zum Beispiel 90 Liter offensichtlich ranziges Olivenöl sowie mehrere Kilo falsch gefrorenes Geflügelfleisch entdeckt worden.
Außerdem nutzten einige Betriebe ihre Einrichtungen nachts als Open-Air-Disco. Eine Badeanstalt habe etwa illegale Partys mit 500 Teilnehmenden veranstaltet.
Für Italienerinnen und Italiener gehören ihre Strandbäder ein Stück weit zur Nationalkultur.
Strandbäder als Inbegriff italienischer Strandkultur
In Italien sind die Badeanstalten - sogenannte Stabilimenti balneari - meist feste Bereiche und Abschnitte am Strand, an denen man sich eine Liege mit einem Sonnenschirm mieten kann.
Oft gibt es in diesen Strandbädern neben Duschen, Toiletten und Umkleidekabinen auch Bewirtungsangebote. Die kostenpflichtigen Badeanstalten gelten als Inbegriff italienischer Strandkultur.