Nach Absage Hunderter Flüge Flugreisen nach Großbritannien weiter "erheblich gestört"
Auch heute müssen Flugreisende in Großbritannien mit Verspätungen und Ausfällen rechnen. Grund sind die vorausgegangenen "technischen Probleme" bei der britischen Luftraumüberwachung. Nun soll die Panne genauer untersucht werden.
Flugreisende aus und nach Großbritannien müssen den zweiten Tag in Folge mit erheblichen Störungen rechnen. Grund sind die gestrigen technischen Probleme bei der britischen Luftraumüberwachung. Es werde noch "einige Zeit" dauern, bis der Flugverkehr sich wieder normalisiere, teilte der Flugsicherungsbetreiber National Air Traffic Services (NATS) mit.
An den wichtigsten britischen Flughäfen wurden heute fast 300 Verbindungen gestrichen, wie die Nachrichtenagentur PA meldete. Der größte Airport London-Heathrow warnte, der Flugplan sei weiterhin "erheblich gestört". Verkehrsminister Mark Harper sagte, es handele sich um die größte Panne dieser Art seit fast einem Jahrzehnt und kündigte eine Untersuchung an.
Heathrow hatte in der Nacht im sozialen Netzwerk X - vormals Twitter - gewarnt, dass die Flugpläne weiterhin "erheblich gestört" seien. Reisende sollten vor der Fahrt zum Flughafen ihre Airline kontaktieren. Der zweitgrößte Flughafen London Gatwick plante unterdessen nach eigenen Angaben, einen "normalen Flugplan" anzubieten. Dennoch sollten sich Reisende auch hier vor der Anreise zum Flughafen bei ihrer Fluggesellschaft über den Status ihres Fluges informieren.
270 Landungen wurden gestrichen
Bereits gestern waren Hunderte Flüge abgesagt worden. Wie die BBC unter Berufung auf das Luftfahrtanalyseunternehmen Cirium berichtete, wurden gut 270 Landungen und mehr als 230 Starts gestrichen. In sozialen Netzwerken berichteten Passagiere mit Ziel Großbritannien von stundenlangen Verzögerungen und Flugabsagen.
Verkehrsminister Mark Harper sagte, es handele sich um die größte Panne dieser Art seit fast einem Jahrzehnt. Er schloss einen Cyberangriff als Ursache des Zusammenbruchs aus. Schuld an der Absage oder Verzögerung Hunderter Flüge sei ein "technischer Fehler" bei der Luftraumüberwachung NATS gewesen. Harper kündigte eine Untersuchung an.
Automatisierung bei Flugplänen fiel aus
Die NATS erklärte, der Ausfall habe die Fähigkeit in Mitleidenschaft gezogen, Flugpläne automatisch zu verarbeiten. Die Pläne hätten deshalb über Stunden manuell eingegeben werden müssen, was eine erhebliche Verlangsamung zur Folge hatte und bedeutete, dass weniger Flugzeuge abheben und landen konnten. Bereits gestern hatte der Flugsicherungsbetreiber mitgeteilt, dass das Problem "identifiziert und behoben" worden sei.
Verkehrsminister Harper sagte der BBC, es werde einige Tage dauern, "die Menschen dahin zurückzubringen, wo sie sein sollten." Auch Experten rechneten damit, dass die Folgen im britischen Luftverkehr rund um das wichtige Drehkreuz London noch tagelang zu spüren sein könnten.