Wahlkampf in Frankreich Macron wie ein Popstar gefeiert
Mit einer einzigen Großveranstaltung kurz vor den Präsidentschaftswahlen in Frankreich hat Präsident Macron seinen Wahlkampf begonnen. Zehntausende kamen in eine Arena nahe Paris und feierten ihn wie einen Popstar.
Es war das ganz große Besteck. Mit einem Countdown und unter sprühenden Feuerwerksfontainen zog Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in die Arena von La Défense ein. "Président" und "cinq ans de plus" - weitere fünf Jahre - skandierten die etwa 30.000 Anhängerinnen und Anhänger. Macron kam Anfangs kaum zu Wort, immer wieder wurde seine Rede durch lauten Applaus unterbrochen.
"Wir gehen in die Zukunft"
"Ich danke Euch, dass Ihr gekommen seid, aus allen Ecken des Landes, auch aus den Überseegebieten", sagte Macron. Und das, während nur ein paar Stunden von Paris entfernt die Demokratie bombardiert werde. "Wir sind hier, in Zeiten, in denen der Krieg in der Ukraine tobt. Wir sind hier, um ein Projekt des Fortschritts auf den Weg zu bringen, der Unabhängigkeit. Wir gehen in die Zukunft - für unser Frankreich, für unser Europa."
Macron, der bisher im Wahlkampf wegen des Kriegs in der Ukraine nur wenig präsent war, fokussierte sich in seiner Rede größtenteils auf innenpolitische Themen. Bessere Bildung, mehr soziale Gerechtigkeit und mehr Unterstützung für die Krankenhäuser, die nicht erst seit der Corona-Pandemie am Limit arbeiten.
Kaufkraft als Wahlkampfthema
In den Vordergrund stellte er die Kaufkraft. Die ist für viele Menschen in Frankreich derzeit das wichtigste Wahlkampfthema. Unternehmen sollen ihren Beschäftigten ab dem Sommer eine steuerfreie Kaufkraftprämie von bis zu 6000 Euro zahlen können, versprach Macron.
Den Menschen im Land mehr Kaufkraft zu geben, ist auch das große Wahlkampfthema von Macrons härtester Konkurrentin Marine Le Pen vom extrem rechten "Rassemblement National". Sie legt in den Umfragen aktuell wieder zu, während Macrons Werte leicht zurückgehen.
Macron griff Le Pen zwar nicht persönlich an. Allerdings erklärte er klar die politische Trennlinie, die er derzeit in Frankreich sieht: Er sprach von denen, die den Fortschritt wollen, und denjenigen, die das Land um Jahre zurückwerfen.
Derzeit deutet vieles darauf hin, dass Macron und Le Pen nach dem ersten Wahlgang am nächsten Sonntag in die Stichwahl einziehen. Die findet am 24. April statt.