Motor- und Segelboote liegen im Hafen der griechischen Insel Hydra.

Empörung in Griechenland Leuchtraketen auf Jacht lösen wohl Waldbrand aus

Stand: 23.06.2024 12:08 Uhr

Ein Feuerwerk auf einer Luxusjacht hat offenbar auf der griechischen Insel Hydra einen Brand im einzigen Pinienwald ausgelöst. Laut Medienberichten floh die Besatzung. Nun wurden 13 Menschen in Athen festgenommen.

Seit Wochen warnen die Behörden in Griechenland, nicht mit Feuer und Funken zu hantieren, nicht im Freien zu grillen oder gar mit Werkzeugen zu schweißen oder zu flexen. Auch deshalb ist die Empörung nach einem Waldbrand auf der griechischen Insel Hydra groß. "Sperrt sie ein!", forderten einige Nutzer in sozialen Medien und "Brandstiftung muss noch viel härter bestraft werden".

Wie die Feuerwehr mitteilte, soll der Brand im einzigen Pinienwald der Insel durch die Crew einer Luxusjacht ausgelöst worden sein. Die Behörden gehen davon aus, dass die Besatzung für ihre Gäste ein Feuerwerk entzündet oder Leuchtraketen abgefeuert hatte.

Die Besatzung habe am Freitagabend noch versucht, den Brand selbst zu löschen, berichteten griechische Medien. Als das offenbar nicht gelang, sollen sie die Feuerwehr verständigt und sich davongemacht haben. Vorbeifahrende Boote hatten den Vorfall laut den Berichten beobachtet und ebenfalls den Behörden gemeldet.

Als die knapp 55 Meter lange Jacht "Persefoni" dann am Samstagnachmittag im Athener Küstenvorort Vouliagmeni anlegte, wurden 13 Besatzungsmitglieder festgenommen. Das Boot wurde festgesetzt und durchsucht. An Bord sollen Medienberichten zufolge 17 Touristen aus Kasachstan gewesen sein.

Karte Griechenland mit Athen und der Insel Hydra

Betroffenen drohen hohe Strafen

Der Bürgermeister der Insel zeigte sich in einem Fernsehinterview außer sich. Unabhängig von anderen Behörden werde auch die Inselgemeinde selbst die Betreffenden anzeigen, sagte er. Unterdessen konnte die Feuerwehr unter Einsatz von Hubschraubern den Brand am späten Samstagabend unter Kontrolle bekommen.

Die Strafen für absichtliche oder fahrlässige Brandstiftung wurden in Griechenland vergangenes Jahr stark erhöht. Neben Geldbußen im fünfstelligen Bereich können nun selbst bei fahrlässiger Brandstiftung Haftstrafen von bis zu zehn Jahren verhängt werden.

Die Waldbrandgefahr blieb in mehreren Regionen Mittelgriechenlands das ganze Wochenende über hoch, teilte der griechische Zivilschutz mit. Wie ein Sprecher der Feuerwehr mitteilte, sind die meisten Brände jedoch unter Kontrolle gebracht worden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 23. Juni 2024 um 12:17 Uhr.