Analyse von Europol Immer mehr Cybercrime - und immer öfter mit KI
Cyberattacken, Liebesbetrug, sexualisierte Gewalt gegen Kinder: Das organisierte Verbrechen im Internet nimmt in der Europäischen Union zu. Und die Verbrecher nutzen dabei immer häufiger neueste Technologien.
Cyberattacken, sexuelle Ausbeutung von Kindern und finanzieller Betrug sind nach einer Analyse die bedrohlichsten Verbrechen im Internet in der Europäischen Union. Millionen Bürgerinnen und Bürger in der EU seien täglich Opfer des organisierten Verbrechens online, geht aus der Analyse der europäischen Polizeibehörde in Den Haag hervor. Der Betrug und die Zahl vor allem junger Täter nähmen zu, stellen die Experten von Europol fest.
Immer ausgeklügeltere Erpressungsmethoden
Im Visier der Cyber-Verbrecher stehen dem Bericht zufolge zunehmend kleine und mittelgroße Betriebe. Ihre digitalen Schutzmaßnahmen seien weniger gut. Zahlreiche Menschen seien auch Opfer von Phishing-Attacken, von sogenanntem Romance-Scam (Dating- oder Liebesbetrug) oder würden von Webshops abgezockt.
Besorgniserregend ist Europol zufolge auch die Zunahme von sexualisierter Gewalt gegen Kinder online. Alarmierend sei außerdem die Zunahme von künstlicher Intelligenz. "Künstliche Intelligenz gehört immer häufiger zum Instrumentarium der Verbrecher", heißt es in dem Bericht. So gebe es immer ausgeklügeltere Erpressungsmethoden.
Stimmen kopiert, Bilder verfälscht
Banden würden im Internet Vorlagen verkaufen für Betrug, sexuelle Ausbeutung oder Phishing-E-Mails. Die Skripts für Dialoge mit Minderjährigen würden Straftätern helfen "ihre Grooming-Techniken zu verfeinern". Auch sogenannte Deepfakes - täuschend echte Fälschungen von Bild und Ton - werden der Analyse zufolge viel genutzt.
So würden Stimmen kopiert für sogenannte Schock-Anrufe bei Angehörigen oder Freunden, um Geld- oder Bank-Zugangsdaten zu erpressen. KI werde eingesetzt, um Videos oder Bilder mit sexualisierter Gewalt gegen Kindern zu verfälschen.