Ende des Aufklebersystems EU will Visaverfahren für Schengen-Raum digitalisieren
Die EU will das Aufklebersystem in Reisepässen zugunsten einer digitalen Lösung für Schengen-Visa zu ersetzen. Das Online-Verfahren sei für Antragsteller "einfacher, günstiger und schneller".
Die Visaverfahren für den grenzkontrollfreien Schengen-Raum sollen digitalisiert werden. Darauf haben sich Unterhändler von Europaparlament und EU-Staaten am Abend in Brüssel geeinigt.
Künftig sollen Menschen ihr Visum online beantragen können. Über eine einzige Plattform könnten die Antragsteller dann alle ihre relevanten Dokumente hochladen und die Visumsgebühren bezahlen, egal für welches Land.
Ende des aktuellen Visumsaufklebers
Der aktuelle Visumsaufkleber im Reisepass soll durch ein digitales Visum ersetzt werden. Damit sollen Visaverfahren effizienter und der Schengen-Raum sicherer werden.
Bei Erstanträgen, einem neuen Pass oder geänderten biometrischen Daten kann allerdings gegebenenfalls auch nach Inkrafttreten der neuen Regelungen noch ein persönlicher Termin nötig sein.
EU: Gefahr von Fälschungen, Betrug und Diebstahl niedriger
Nach Angaben der EU-Kommission unterscheiden sich die Antragsverfahren in den verschiedenen Ländern derzeit, sind sehr papierlastig und damit auch kostenaufwendig. Bei physischen Visa sei die Gefahr von Fälschungen, Betrug und Diebstahl höher als bei digitalen Visa, hieß es in einer Mitteilung.
Im Schengen-Raum, dem 29 Staaten angehören, gibt es keine stationären Personenkontrollen an den Grenzen. Die Einigung muss nun noch von den Mitgliedsstaaten gebilligt werden. Danach kann das notwendige Gesetz formell beschlossen werden.
Imn einer früheren Version des Artikels war die Zahl der Schengen-Mitgliedsstaaten falsch angegeben. Wir haben sie korrigiert.
Mehr zum Hintergrund dieser und anderer Korrekturen finden Sie hier: tagesschau.de/korrekturen