Flucht über das Mittelmeer Mehrere Tote vor Tunesiens Küste
Immer mehr Menschen versuchen über Tunesien nach Europa zu kommen. Eine gefährliche Route, die viele mit dem Leben bezahlen. Die tunesische Marine teilte mit, sie habe vor der Küste 31 Leichen geborgen.
Die Nationalgarde hat 31 Tote in der Nähe verschiedener Küstenorte entdeckt, unter anderem bei Sfax und Mahdia. Unter den Toten waren auch zwei Kinder. Es wird vermutet, dass die Migranten aus Ländern südlich der Sahara stammen. Unklar ist, ob sie zuvor mit Booten in Seenot geraten waren. Bereits am Wochenende waren in Sfax elf ertrunkene Migranten geborgen worden.
Vor Sfax und anderen Küstenorten vor Tunesien wurden Ertrunkene geborgen.
Bereits mehr als 200 Tote vor Tunesien in diesem Jahr
Derzeit machen sich wieder mehr Menschen auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer. Tunesien gilt inzwischen als das wichtigste Transitland, um nach Italien zu gelangen - doch die Flucht endet oft tödlich. In diesem Jahr kamen nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Tunesisches Forum für ökonomische und soziale Rechte (FTDES) insgesamt schon fast 200 Menschen bei Bootsunglücken vor Tunesiens Küste ums Leben.
Viele Migranten wollen Tunesien verlassen. Ein Grund: Präsident Kais Saied hatte im Februar ein härteres Vorgehen gegen sie angekündigt. Zudem beschuldigte er sie, Gewalt und Kriminalität ins Land zu bringen. Seither stieg die Zahl der Anfeindungen und rassistischen Übergriffen gegen Geflüchtete an.
Mehr Bootsflüchtlinge erreichen Italien
Das italienische Innenministerium zählte in diesem Jahr bereits deutlich mehr als 31.000 Menschen, die per Boot Italien erreichten, etwa viermal so viele wie im Jahr zuvor. Allein von Sonntag bis Montag kamen 800 Bootsflüchtlinge auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa an. Dort ist das Erstaufnahmelager überfüllt. Wegen hoher Migrationszahlen hatte die Regierung in Rom bereits landesweit den Notstand ausgerufen.