Hintergrund

Hintergrund Daten und Fakten zu Birma

Stand: 22.10.2015 15:45 Uhr

Birma gehörte einst zu den wohlhabenden Ländern Südostasiens. Seit 1962 wird es von einer Militarjunta regiert, die das Land heruntergewirtschaftet hat. Heute ist Birma einer der ärmsten Staaten der Welt. tagesschau.de hat Daten und Fakten zusammengestellt

Das südostasiatische Birma, je nach Transskription auch Burma genannt, wird seit 1962 von einer Militärjunta regiert. Bis 1948 gehörte das Land, das mit einer Fläche von rund 677.000 Quadratkilometern fast doppelt so groß ist wie Deutschland, zu Britisch-Indien. 1988 schlugen die Militärs eine Demokratiebewegung nieder. Tausende Menschen wurden dabei getötet. 1989 verlieh die Junta dem Land den neuen Namen Myanmar. 1990 siegte die Partei der späteren Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi bei Parlamentswahlen, doch die Junta erkannte die Ergebnisse nicht an. Die Oppositionsführerin steht seit Jahren unter Hausarrest.

Hintergrund: Birma, Burma oder Myanmar?
Das südostasiatische Land wird unterschiedlich benannt. In Deutschland war bis Ende der 1980er-Jahre durchgehend die Bezeichnung Birma üblich, im Englischen hieß es Burma. 1989 beschloss die Militärjunta eine Namensänderung: Seither lautete der offizielle Name Union Myanmar. Im Oktober 2010 wurde der Name noch ein weiteres Mal geändert. Das Land heißt jetzt offiziell Republik der Union von Myanmar.

Das Auswärtige Amt in Berlin verwendet den Namen Myanmar. Die Tagesschau und tagesschau.de verwenden inzwischen ebenfalls diesen Namen.

1993 leitete die Regierung unter Staatschef Than Shwe nach eigener Darstellung einen Demokratisierungsprozess ein, dessen erster Schritt mit der Erarbeitung von Richtlinien für die Verfassung abgeschlossen wurde. Ein Referendum über den Entwurf der neuen Verfassung setzte die Militärjunta für Mitte Mai 2008 an.

Die Junta wirtschaftete das einst wohlhabendste Land Südostasien herunter, das heute zu den 20 ärmsten Nationen der Welt zählt. Das Pro-Kopf-Einkommen sank auf 200 Dollar im Jahr. Fast 90 Prozent der 54 Millionen Einwohner sind Buddhisten; fünf Prozent sind Christen, darunter die Minderheit der Karen.