World Central Kitchen Hilfsorganisation kehrt zurück in den Gazastreifen
Vor vier Wochen wurden sieben Helfer von World Central Kitchen bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen getötet - die Hilfsorganisation zog sich daraufhin zurück. Nun soll die Arbeit wieder aufgenommen werden.
Die Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) will ihre Arbeit im Gazastreifen von heute an wieder aufnehmen. In einer Mitteilung hieß es, man sei zu einer Entscheidung gezwungen gewesen: Entweder "ganz aufhören in einer der schlimmsten Hungerkrisen" und einen Einsatz beenden, der 61 Prozent der Hilfe internationaler Nichtregierungsorganisationen ausmache - oder weitermachen "in dem Wissen, dass Helfer und Zivilisten eingeschüchtert und getötet werden".
Anfang April waren sieben Helfer der Organisation bei dem Luftangriff der israelischen Armee getötet worden, als ihr Konvoi ein Warenlager im Zentrum des Gazastreifens verließ. WCK erklärte damals, die Streitkräfte hätten den Konvoi "trotz Absprachen" getroffen.
Israel bezeichnete den Angriff später als "schweren Fehler", dem eine falsche Identifizierung der Fahrzeuge zugrunde gelegen habe. WCK fordert weiter eine internationale Untersuchung des Vorfalls.
Acht Millionen Mahlzeiten stünden bereit
Nach dem Angriff hatten Hilfsorganisationen mehr Schutz im Gazastreifen gefordert. US-Präsident Joe Biden warf Israel vor, nicht genug für die Sicherheit humanitärer Helfer zu tun, die dringend benötigte Hilfe für die Bewohner des Gazastreifens leisteten.
World Central Kitchen versorgt weltweit Menschen in Katastrophengebieten mit Mahlzeiten. "Wir werden so viele Lebensmittel nach Gaza schaffen wie möglich", kündigte die Organisation nun an. 276 Lastwagen mit Lebensmitteln für umgerechnet acht Millionen Mahlzeiten stünden bereit, um am Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zu fahren. Auch aus Jordanien und möglicherweise über den Seeweg soll Hilfe geliefert werden.