Krieg in Nahost Niederländerin soll UN-Gaza-Hilfe koordinieren
Die niederländische Politikerin Kaag soll ab Januar für die UN die humanitäre Hilfe für Notleidende im Gazastreifen koordinieren. Die Personalie folgt auf Verlangen des Weltsicherheitsrates in einer kurz vor Weihnachten verabschiedeten Resolution.
Auf die Niederländerin Sigrid Kaag wartet eine herausfordernde Aufgabe. Unter Kriegsbedingungen soll sie mit ihrem Team Hilfslieferungen nach Gaza erleichtern, koordinieren, überwachen und überprüfen. Zudem soll sie einen UN-Mechanismus etablieren, um Hilfslieferungen über Staaten, die nicht am Konflikt beteiligt sind, zu beschleunigen.
Kaag war zuletzt stellvertretende Ministerpräsidentin und Finanzministerin der Niederlande. Zuvor hatte sie jahrelang für verschiedene UN-Hilfsorganisationen in Nahost gearbeitet. Die 62-Jährige spricht sechs Sprachen fließend, eine davon ist Arabisch.
Posten ist Teil der UN-Resolution
Ihr künftiger Posten ist Teil der Gaza-Resolution, die der UN-Sicherheitsrat am vergangenen Freitag nach mühsamen Verhandlungen verabschiedet hat. Die neue Position ist geschaffen worden, da Israel Sorge hat, dass im Zuge der Hilfslieferungen auch Waffen und Benzin für die Terrorgruppe Hamas nach Gaza geschmuggelt werden könnten.
Nach deren Angriff von Anfang Oktober mit 1.200 Toten hat Israel den Gazastreifen von Lieferungen weitgehend abgeschnitten und greift das Gebiet seitdem aus der Luft und am Boden an, mit dem erklärten Ziel, die Hamas zu vernichten. Nur vereinzelt gelangen humanitäre Hilfslieferungen über die ägyptische Grenze in den Gazastreifen.
Nach Aussage des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza wurden bei den israelischen Angriffen mehr als 20.000 Menschen getötet. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen bewaffneten Mitgliedern und Anhängern der Hamas einerseits und Zivilisten andererseits. Israel hatte vor wenigen Tagen erklärt, bislang etwa 7860 Terroristen im Gazastreifen getötet zu haben. Die Zahlen können nicht unabhängig überprüft werden.