Südostküste des Inselstaats Zweites Erdbeben erschüttert Taiwan
Im Osten Taiwans hat sich erneut ein schweres Erdbeben ereignet. Häuser und Brücken wurden beschädigt, ein Zug entgleiste. Mindestens ein Mensch kam ums Leben.
Taiwan ist innerhalb von zwei Tagen von einem zweiten starken Erdbeben erschüttert worden. Das Beben der Stärke 6,8 ereignete sich Behörden zufolge 42 Kilometer nördlich der Stadt Taitung. Das Epizentrum habe in einer Tiefe von sieben Kilometern gelegen. Ein Arbeiter kam in einem Zementwerk ums Leben, als er von einem herabstürzenden Staubfilter getroffen wurde, teilte das Krisenzentrum in Taipeh mit.
Häuser und Straßen wurden durch die Erdstöße beschädigt. Mindestens 79 Menschen mussten nach Regierungsangaben ärztlich behandelt werden. In der Stadt Yuli stürzte eine Brücke ein. Mehrere Menschen wurden in einem eingestürzten dreistöckigen Supermarkt im östlichen Landkreis Hualien eingeschlossen. Vier konnten verletzt geborgen und ins Krankenhaus gebracht werden. Erdrutsche blockierten Straßen.
Zug entgleist, keine Verletzten
Nach Angaben der taiwanischen Eisenbahn entgleiste ein Zug im Kreis Hualien, nachdem er von herabfallenden Betonbrocken getroffen wurde. 20 Passagiere mussten in Sicherheit gebracht werden, verletzt wurde niemand.
Auch in der Hauptstadt Taipeh waren Erschütterungen zu spüren. Größere Chip-Fabriken in den Städten Tainan und Kaohsiung sind laut den Betreibern nicht von dem Beben betroffen.
Das staatliche chinesische Erdbebenbeobachtungszentrum China Earthquake Networks Center meldete deutlich spürbare Erschütterungen in den Küstengebieten der Volksrepublik von Guangdong bis Shanghai.
Durch das Beben entgleiste auch dieser Zug - keiner der Passagiere wurde verletzt.
2016 starben mehr als 100 Menschen
Bereits gestern hatte es in der selben Region ein Erdbeben gegeben. Es fiel mit einer Stärke von 6,4 allerdings weniger stark aus. Die Insel im Pazifischen Ozean liegt im Spannungsfeld der Philippinischen Platte und der Eurasischen Platte, die sich wenige Zentimeter pro Jahr bewegen. Die Spannungen der Platten entladen sich immer wieder in Form von Erdbeben. 2016 starben dabei im Süden der Insel mehr als 100 Menschen. Bei einem Beben der Stärke 7,3 wurden 1999 mehr als 2000 Menschen getötet.