Hilfe für Erdbebenopfer Bundesregierung erhöht Hilfe für Syrien
Die Bundesregierung erhöht die Hilfe für die syrischen Erdbebenopfer einem Zeitungsbericht zufolge um 22,2 Millionen Euro. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben im Nordwesten Syriens noch immer nicht alle Menschen Nothilfe erhalten.
Die Bundesregierung hat den Opfern des schweren Erdbebens im Norden Syriens weitere Hilfen in Höhe von 22 Millionen Euro zugesichert und weitere humanitäre Hilfe für die betroffenen Menschen in der Region angekündigt. "Auch wenn das Assad-Regime den Hilfsorganisationen einen Stein nach dem anderen in den Weg legt: Wir lassen die Menschen dort nicht allein", sagte Außenministerin Annalena Baerbock der "Bild am Sonntag".
Es gehe um Mütter, Kinder und Großeltern, die seit über zehn Jahren Krieg erleben, teils mehrmals flüchten mussten und nun ihre Liebsten unter den Trümmern betrauern. "Ihnen fehlt jetzt selbst das Allernötigste zum Überleben: ein Dach über dem Kopf, sauberes Trinkwasser, etwas zu Essen und Medikamente. Deshalb erhöhen wir noch einmal unsere Hilfe für die Region um über 22 Millionen Euro."
Das Geld gehe an bereits in der Region tätige Organisationen wie die Welthungerhilfe, Malteser, Caritas und Save the Children, sagte die Außenministerin. Insgesamt unterstützt Deutschland mit knapp 50 Millionen Euro die vom Erdbeben betroffenen Menschen in Syrien.
UN-Hilfe hat noch immer nicht alle Erdbebenopfer erreicht
Das starke Erdbeben hatte sich vor knapp zwei Wochen im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien ereignet. Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg zuletzt auf mehr als 45.000. Zehntausende wurden zudem verletzt, Tausende gelten noch als vermisst.
Im Nordwesten Syriens haben noch immer nicht alle Menschen Nothilfe erhalten. "Wir stehen noch am Anfang und haben das Schlimmste noch nicht gesehen", sagte der für Syrien zuständige UN-Nothilfekoordinator Muhannad Hadi der Nachrichtenagentur dpa.
Bislang seien beispielsweise etwa 60.000 Menschen mit Wasser und rund 13.000 Erdbebenopfer mit Zelten versorgt worden. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind derzeit aber rund 40.000 Haushalte ohne Obdach. Sollte die nötige Finanzierung, die die UN allein für Syrien mit 400 Millionen Dollar veranschlagt, nicht zustandekommen, könne auch künftig nicht allen geholfen werden, warnt Hadi.
Inländische Grenzen immer noch dicht
Noch immer kommen demnach auch keine Hilfen aus den Regierungsgebieten in die von Rebellen kontrollierten Erdbebenregionen. Die UN will Hilfen eigentlich verstärkt auch über die inländischen Grenzen der Konfliktparteien in den von den Beben schwer getroffenen Nordwesten des Landes fließen lassen. "Wir waren noch nicht in der Lage das umzusetzen", räumt der Nothilfekoordinator ein. Die Transporte der Vereinten Nationen für die Rebellengebiete kommen demnach bislang ausschließlich über die Türkei.
Syrien ist nach Jahren des Bürgerkriegs zersplittert in Gebiete unter Kontrolle verschiedener Gruppen. Das erschwert die humanitäre Hilfe nach der Katastrophe deutlich. Die UN fürchten derweil zudem Gewalt gegen Frauen und Kinder, die derzeit im Freien schlafen oder in Notunterkünften keinen sicheren Zugang zu Toiletten haben. Hadi warnt, dass der Schutz für diese vulnerablen Gruppen in Nordwestsyrien dringend ausgebaut werden müsse. Etliche Kinder hätten ihre Angehörigen verloren.