Weltraumbahnhof Baikonur Russland schießt iranischen Satelliten ins All
Russland hat für den Iran einen militärischen Überwachungssatelliten auf seine Umlaufbahn gebracht. Der Iran will damit Daten für die Landwirtschaft gewinnen - und beteuert, der Satellit werde nicht von Moskau im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt.
Russland hat für den Iran einen Satelliten ins All geschossen. Der Start ist laut der Raumfahrtbehörde Roskosmos am Morgen auf dem russischen Weltraumbahnhof Baikonur erfolgt, wie die Agentur Interfax berichtete.
Die Sojus-Rakete transportierte insgesamt 17 Sonden ins All. Die größte ist der militärische Überwachungssatellit Chayyam. Die iranische Nachrichtenagentur Irna meldete, erste Daten des Satelliten seien bereits empfangen worden.
Mit Chayyam will der Iran nach Angaben seiner Raumfahrtbehörde "die Grenzen des Landes überwachen, die landwirtschaftliche Produktivität steigern und Wasserressourcen und Naturkatastrophen überwachen".
Die Regierung in Teheran wies Vorwürfe zurück, dass Russland den Satelliten für Aufklärungszwecke im Krieg mit der Ukraine nutzen könne. Der Iran habe vielmehr vom ersten Tag an die volle Kontrolle über den Satelliten.
Hochauflösende Bilder der Erde
Die "Washington Post" hatte vergangene Woche über Befürchtungen in Kreisen der US-Regierung berichtet, dass der Satellit nicht nur Russland in der Ukraine helfen könnte. Vielmehr könnte er auch dem Iran beispiellose Möglichkeiten zur Identifizierung potenzieller Militärziele unter anderem in Israel geben.
Demnach kann der Satellit hochauflösende Aufnahmen von der Erde machen. In Washington wird die Weltraum-Kooperation zwischen Russland und dem Iran insgesamt skeptisch gesehen.
Der Satellitenstart folgt drei Wochen auf den Besuch von Russlands Präsident Wladimir Putin im Iran. Der Iran zeigte bei Putins Besuch Verständnis für das russische Vorgehen in der Ukraine. Putin vereinbarte mit dem weltlichen und geistlichen Oberhaupt der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei, eine langfristige Zusammenarbeit. Chamenei erklärte, Russland und der Iran müssten wachsam gegenüber "Täuschungen des Westens" sein.